Tod von Transgender-Mitschülerin: Mitschüler kritisieren Schulleitung
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Ein Plakat mit der Aufschrift Gleichheit für alle Lebewesen bei einer Demonstration. (Symbolbild)
© Quelle: imago images/Ralph Peters
Lille. In Frankreich haben etwa 100 Jugendliche an eine Mitschülerin erinnert, die sich nach einem Streit mit der Schulleitung um ihre geschlechtliche Identität das Leben genommen hatte. Sie versammelten sich am Freitag zu Unterrichtsbeginn vor der Fenelon-Schule in Lille zu einer Schweigeminute und einem Sit-In und machten ihrem Zorn und ihrem Schmerz über den Tod der 17-jährigen Fouad Luft.
Klassenkameraden berichteten, Fouad habe vor kurzem öffentlich gemacht, dass sie sich als Frau fühle. Weil sie eine Rock trug, sei sie vor die Schulleitung zitiert worden. In einem Video, das Fouad und ihre Freunde ins Internet stellten, ist zu hören, wie sie mit einem Lehrer diskutiert, der ihr erregt vorwirft, mit ihrer Transgenderidentität Mitschüler zu verschrecken. Die Schülerin bricht in Tränen aus.
“Wir sind für Botschaft der Toleranz hier”
Fouad habe sich am Dienstag selbst getötet, teilte die Schule mit und bot den Schülern psychologischen Beistand an. Mitschülerinnen und Mitschüler reagierten bestürzt, weil die Schulleitung Fouad einen Schüler nannte und einige Lehrer sich weigerten, sie als Teenagerin zu bezeichnen.
Fouads Freundin Annabelle sagte, die 17-Jährige sei nicht nur wegen ihrer Transgender-Identität, sondern auch wegen ihrer Herkunft aus Nordafrika diskriminiert worden, und zwar schon sehr lange. „Wir sind hier, um eine Botschaft der Toleranz zu senden“, sagte Annabelle der Nachrichtenagentur AP. „Und um Fouad zu sagen, dass wir für sie hier sind.“
RND/AP
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