Tierschützer kritisieren Hundefleischfestival in Westafrika
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Im westafrikanischen Togo werden jedes Jahr Tausende Hunde für das Evala-Festival getötet und gegessen. (Symbolfoto)
© Quelle: Picture Alliance / dpa
Togo. Im afrikanischen Togo wird das sogenannten Evala-Dog-Meat-Festival heftig kritisiert. Hunde werden dort für ein jährlich stattfindendes Ritual getötet und gegessen, um junge Männer leistungsfähiger zu machen. Wie die Tierschutzorganisation Fight Dog Meat berichtete, gipfele das Festival in Wettkämpfen verschiedener Stämme aus mehreren Regionen des Landes.
Die Teilnahme sei für junge Männer in Togo verpflichtend – der Wettkampf im Zuge des Evala-Festivals diene als Übergang der über 18-Jährigen von der Jugend ins Erwachsensein. Um sich als vollwertige Mitglieder der Gemeinschaft zu erweisen, würden sich die Teilnehmer drei Jahre lang auf das Initiationsritual vorbereiten. In der ersten Woche des Fests würden sich schließlich, laut Fight Dog Meat, Tausende junge Männer in Isolation begeben um sich sieben Tage lang von Hundefleisch zu ernähren. Anschließend beginnen die Kämpfe, bei denen es Vorschrift sei, dass die Teilnehmer vor jedem Duell einen Hund töten und sich den eigenen Körper mit dem Tierfett einreiben, um dem Gegner einen festen Griff zu erschweren.
Evala-Teilnehmer essen Hundefleisch
Hinter dem Töten und Essen von Hunden während des Festivals stecke der Glaube, dass mit dem Fleisch auch besondere Fähigkeiten aufgenommen werden, die dem Wettkämpfer einen Vorteil gegenüber seinem Gegner verschaffen. So wird in dem Bericht von Fight Dog Meat herausgestellt, dass die jungen Männer hoffen, mit dem Fleisch die Attribute des getöteten Tiers, zum Beispiel Loyalität, Mut, Intelligenz, Stärke oder Ausdauer, auf sich selbst zu übertragen.
Wie die Tierschutzorganisation betonte, handele es sich dabei um einen Irrglauben, der jährlich Tausende Hunde das Leben koste. In Togo sei das Festival allerdings beliebter denn je: Das Evala werde sogar zunehmend zu einer lukrativen Einnahmequelle für Business- und Marketingnetzwerke. Junge Männer könnten sich darüber hinaus kaum der Teilnahme entziehen. Wer nicht an dem Ritual teilnehme, werde von der eigenen Familie und der Gemeinschaft ausgeschlossen.
RND/al