„Big Lunch“: An Picknicktischen feiert das Königreich die Queen
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Schon 2012 trafen sich die Briten zum gemeinsamen Jubiläums-Picknick.
© Quelle: imago/ZUMA Press
London. In Colnbrook, einem mittelalterlichen Dorf unweit des Londoner Flughafens Heathrow, ist alles bereit. Schon vor Monaten begannen die Bewohnerinnen und Bewohner, ein gemeinsames Treffen für das „Platinum Jubilee“, das Thronjubiläum, der Queen am 5. Juni zu organisieren: Ein großes Picknick. Plakate am Dorfplatz weisen darauf hin. So wie hier wird es unzählige Picknicks im ganzen Land geben.
„Big Lunch“ nennt sich diese Tradition der Straßenfeste. Im Zentrum steht in der Regel ein viele Meter langer Esstisch, an dem Bewohner und Bewohnerinnen von Straßenzügen, Dörfern, ganzen Stadtteilen gemeinsam auf das Wohl der Queen anstoßen und zusammen essen. Es gibt oftmals Spiele, Musik und sogar kleinere Straßenumzüge.
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Tausende Fans versammelten sich in einem Park im Zentrum der Millionenmetropole London.
© Quelle: Reuters
2012 feierten 8,5 Millionen Briten mit
Mehr als 70.000 solcher Veranstaltungen sind nach Informationen der britischen Regierung diesmal angekündigt. Erwartet werden insgesamt rund zehn Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in allen vier Landesteilen des Vereinigten Königreichs. Schon beim vergangenen großen Jubiläum der Queen, dem „Diamond Jubilee“ 2012, feierten 8,5 Millionen Briten und Britinnen bei den „Big Lunches“ mit.
„Ich hoffe, dass Menschen und Gemeinschaften im ganzen Land zusammenkommen werden, um Ihrer Majestät Tribut zu zollen“, erklärte die britische Kulturministerin Nadine Dorries, „sei es, um sie auf großen Bildschirmen zu sehen oder bei einem großen Jubiläumsmittagessen mit ihren Nachbarn auf Ihre Majestät anzustoßen.“
Die gemeinnützige Organisation Eden Project Communities unterstützt diese Feiern seit 2009 – mit einem ernsten Hintergrund. „‚The Big Lunch‘ verbindet Menschen und fördert freundlichere, sicherere Nachbarschaften, in denen die Menschen anfangen, mehr zu teilen“, erklärt die aus Cornwall stammende Organisation. „Bei einigen entfacht es die Leidenschaft, dort, wo sie leben, mehr Gutes zu tun.“
Eine Tradition der Straßenfeste
Die Tradition der gemeinsamen Mittagessen ist genau genommen älter als die Queen: Kleinere Straßenfeste für Kinder sollten 1919 das Ende des Ersten Weltkrieges markieren. Sie bildeten aus heutiger Sicht den Auftakt dieses Brauches. Das 25-jährige Thronjubiläum von Georg V. setzte 1935 die ersten Straßen-Lunches zu Ehren eines Monarchen in Gang. So feierte Großbritannien 1937 auch die Krönung Georg VI. im ganzen Land, später das Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1945.
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© Quelle: Reuters
Die Krönung Elizabeth II. zementierte 1953 schließlich die Tradition der Straßenfeste zu royalen Ereignissen. Alle großen Ereignisse seitdem wurden landesweit mit großen Lunches gefeiert. Inzwischen gibt es diese Feste vielerorts sogar jährlich anlässlich der offiziellen Queen‘s-Birthday-Feier im Juni.
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