Suche nach Opfern des Vulkanausbruchs in Indonesien fortgesetzt
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Dorfbewohner gehen durch ein Gebiet, das nach dem Ausbruch des Vulkans Semeru auf Java mit Asche bedeckt ist.
© Quelle: Trisnadi/AP/dpa
Sumberwuluh. Zwei Tage nach dem gewaltigen Vulkanausbruch auf der indonesischen Insel Java haben Rettungskräfte am Montag mit bloßen Händen die Leiche eines 13-jährigen Jungen aus Trümmern und Schlamm gegraben. Beim Ausbruch des Semeru kamen damit mindestens 15 Menschen ums Leben, nach 27 Vermissten wurde noch gesucht. Fast 3000 Häuser und 38 Schulen seien beschädigt worden, sagte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde, Abdul Muhari. 56 Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden, überwiegend mit Verbrennungen.
Der Semeru hatte am Samstag nach heftigen Regenfällen unerwartet Asche bis zu 12.000 Meter in die Luft geschleudert, brennendes Gas und Lava flossen die Abhänge des höchsten Vulkans der Insel Java herunter. Mehrere Dörfer im Bezirk Lumajang der Provinz Ost-Java waren mit Asche und Vulkangestein bedeckt. Die Leiche des 13-Jährigen wurde im Dorf Sumberwuluh geborgen, das am schwersten getroffen wurde.
Lawine aus Gas und Trümmern droht
Mehr als 1700 Dorfbewohner brachten sich nach dem Ausbruch am Samstag in behelfsmäßigen Notunterkünften in Sicherheit. Viele andere widersetzten sich den offiziellen Warnungen und blieben in ihren Häusern, weil sie sich um ihr Vieh kümmern und ihr Eigentum schützen wollten.
Durch die Eruption ließ der Druck nach, der sich unter der Lavakuppel aufgebaut hatte. Experten warnten jedoch, dass die Kuppel immer noch weiter kollabieren und eine Lawine aus Gas und Trümmern auslösen könnte, die darunter eingeschlossen sind.
Der 3676 Meter hohe Semeru war zuletzt im Januar ausgebrochen, Verletzte gab es damals nicht. Java ist die am dichtesten bevölkerte Insel Indonesiens, das am sogenannten Pazifischen Feuerring liegt, wo es besonders oft zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommt.
RND/AP