Nach Chamenei-Karikaturen

Streit mit „Charlie Hebdo“: Iran schließt französisches Institut

Der oberster iranische Führer Ali Chamenei spricht Anfang Januar mit iranischen Frauen.

Der oberster iranische Führer Ali Chamenei spricht Anfang Januar mit iranischen Frauen.

Teheran/Paris. Der Iran hat als Reaktion auf die Publikation von Karikaturen durch die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ ein französisches Institut im Land aufgelöst. Wie das iranische Außenministerium am Donnerstag mitteilte, wird das Französische Institut für Forschung im Iran (IFRI) geschlossen. Teheran verurteilte die Karikaturen als „Beleidigung der Symbole der Souveränität und nationalen Werte“.

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Am Mittwoch hatte Teheran mit Konsequenzen gedroht, nachdem die Zeitschrift Karikaturen des Staatsoberhaupts Ali Chamenei veröffentlicht hatte. Das Außenministerium in Teheran bestellte auch den französischen Botschafter ein. Immer wieder verspottet „Charlie Hebdo“ iranische Politiker. Das Magazin wurde deshalb bereits von der Islamischen Republik auf eine Sanktionsliste gesetzt.

Französische Außenministerin verteidigt Veröffentlichung

„Charlie Hebdo“ veröffentlichte am Mittwoch mehrere Einsendungen seines Karikaturenwettbewerbs #MullahsGetOut. Eine der ausgewählten Zeichnungen etwa zeigt Chamenei, wie er sich an einem Strick in einem See aus Blut vor dem Ertrinken zu retten versucht.

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Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna verwies im Sender LCI auf den rechtlichen Rahmen der Veröffentlichung. „In Frankreich gibt es im Gegensatz zu dem, was im Iran vor sich geht, Pressefreiheit.“ Blasphemie gebe es im französischen Recht nicht.

„Man darf am Ende nicht vergessen, dass das alles fiktiver Blödsinn ist“

„Der Postillon“ ist die erfolgreichste deutsche Satireseite im Internet. Ihr Gründer Stefan Sichermann gibt nur selten Interviews. Mit dem RND sprach er über Humor als Beruf, die schönsten Meldungen, die seltsamsten Leserreaktionen – und das Schicksal des kleinen Timmy (9).

Zuletzt verschärfte sich der Ton zwischen Teheran und den Regierungen europäischer Länder. Grund dafür ist anhaltende Kritik am gewaltsamen Vorgehen iranischer Sicherheitskräfte bei den Protesten. Neben den früheren Erzfeinden USA und Israel wurde von der Führung jüngst auch Frankreich genannt. Viele iranische Sicherheitsbeamte und Politiker wurden seit Ausbruch der Proteste zudem mit EU-Sanktionen belegt.

RND/dpa

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