Erdbeben der Stärke 5,3 erschüttert Südosten der Türkei – bereits mehr als 6000 Nachbeben
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/K3DUPF73RFGILIYNRPBDE3CBBM.jpg)
Ein Haus in der Gemeinde Göksun im Südosten der Türkei, das bei den ersten beiden großen Erdbeben zerstört worden war.
© Quelle: Getty Images
Istanbul. Ein Erdbeben der Stärke 5,3 hat am Samstagabend im Südosten der Türkei die Erde erschüttert. Das Beben sei etwa um 22.31 Uhr Ortszeit (20.31 MEZ) in der Gemeinde Göksun registriert worden, teilte die Erdbebenwarte Kandilli am Abend über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Die US-Erdbebenwarte USGS bezifferte die Stärke des Bebens auf 5,0. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete unter Berufung auf Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad eine Stärke von 5,1.
Die Gemeinde Göksun befindet sich in der Provinz Kahramanmaras, die von der Erdbebenkatastrophe im syrisch-türkischen Grenzgebiet betroffen ist. Ob durch das Beben am Samstagabend Schäden entstanden oder Menschen verletzt worden sind, war zunächst nicht bekannt.
Mehr als 6000 Nachbeben im Katastrophengebiet seit Erdbeben vor zwei Wochen
Im türkischen Katastrophengebiet sind seit den schweren Erdbeben vor zwei Wochen mehr als 6000 Nachbeben registriert worden. Der Direktor der Katastrophenschutzbehörde Afad, Orhan Tatar, teilte am Sonntag mit, 40 der Erdstöße hätten eine Stärke zwischen 5 und 6 gehabt, eines habe 6,6 erreicht. Die ersten Beben wiesen die Stärken 7,8 und 7,5 auf.
Zahl der Toten nach Erdbeben in der Türkei und Syrien steigt auf über 40.000
Es gibt auch gute Nachrichten. Mehr als eine Woche nach der Katastrophe werden noch Überlebende in den Trümmern gefunden.
© Quelle: Reuters
Die Nachbeben wurden in den elf Provinzen registriert, die nach den ersten Erdstößen von der türkischen Regierung zum Katastrophengebiet erklärt wurden. „Es ist äußerst wichtig, sich von beschädigten Gebäuden fernzuhalten und sie nicht zu betreten“, sagte Tatar auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz in Ankara. Er warnte auch vor weiteren Unglücken wie Erdrutschen und Felsstürzen.
Das türkische Ministerium für Umwelt und Städtebau teilte unterdessen mit, mehr als 100.000 überprüfte Gebäude seien entweder zerstört und so stark beschädigt, dass sie abgerissen werden müssten. Davon seien mehr als 20.000 eingestürzt. In den beschädigten oder zerstörten Gebäuden waren mehr als 380.000 Wohneinheiten untergebracht. Die Angaben bezogen sich ausschließlich auf die Schäden in der Türkei und nicht auf die Lage im benachbarten Syrien.
RND/dpa/AP