Schiefer Moleturm in Bremerhaven: Kuppel soll Samstag untersucht werden
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Der von Einsturz bedrohte schiefe Moleturm an der Einfahrt zum Fischereihafen in Bremerhaven steht noch.
© Quelle: Sina Schuldt/dpa
Bremerhaven. Die rote Kuppel des schiefstehenden Moleturms in Bremerhaven soll nach vorläufiger Planung am Samstag von Sachverständigen untersucht werden. Das teilte der Sprecher des Hafenbetreibers Bremenports am Freitag mit. Für die Untersuchung solle ein Ponton - eine schwimmende Plattform - genutzt werden, auf dem zwei Kräne stehen. Die Sachverständigen sollen den Angaben zufolge in Arbeitskörben zur der Kuppel herabgelassen werden.
Mit der Begutachtung solle herausgefunden werden, ob und wie sich die denkmalgeschützte Kuppel unbeschadet von dem Mauerwerk des Turms lösen lasse. Falls keine neuen Probleme auftreten, soll die Kuppel Ende kommender Woche abgebaut werden. Danach soll der Turm abgetragen werden.
Mole nicht weiter abgesackt
Der von Einsturz bedrohte schiefe Moleturm an der Einfahrt zum Fischereihafen in Bremerhaven stand unterdessen am Freitagmorgen noch. Die Mole sei nicht weiter abgesackt, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. In der Nacht zum Donnerstag hatte sich die Nordmole, an deren Spitze das Leuchtfeuer mit dem roten Haupt steht, abgesenkt - der rund 20 Meter hohe Turm geriet in eine bedrohliche Schieflage. Nach Angaben des Hafenbetreibers Bremenports ist nicht abzusehen, ob der Turm in den kommenden Tagen kippen werde.
Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) und der Hafenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Hauke Hilz, hatten am Donnerstag die Verantwortlichen kritisiert. Bremens Senatorin für Häfen, Claudia Schilling, eine Parteikollegin von Grantz, gab am Donnerstag auf Nachfrage zu: „Möglicherweise hätten wir den Turm vorher abbauen müssen.“ Nun müsse es darum gehen, das so schnell wie möglich nachzuholen. Das sei auch nötig, um die Nordmole wie geplant zu sanieren.
Moleturm eines der Wahrzeichen von Bremerhaven
Die Nordmole mit dem Leuchtfeuer ist eines der Wahrzeichen von Bremerhaven. Nach Angaben der Stadt steht das Seezeichen, das 1914 in Betrieb genommen wurde, seit 2001 unter Denkmalschutz. Die Nordmole ist Eigentum des Landes Bremen, der Turm mit seinem aktiven Leuchtfeuer gehört der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. Die Mole und auch der Molenkopf, auf dem der Turm steht, sind nach Angaben von Bremenports auf Holzpfählen gegründet.
Das Absacken der Nordmole ereignet sich ausgerechnet zu den maritimen Tagen, dem Hafenfest der Stadt an diesem Wochenende. Mehr als 80 verschiedene Segel-, Motor- und Dampfschiffe sollen zu sehen sein.
RND/dpa