Polizei bestätigt: Alle Todesopfer der Messerattacke von Würzburg sind Frauen

Bayern, Würzburg: Polizisten stehen am Tatort in der Innenstadt. In Würzburg hat ein Mann am Vortag wahllos Menschen mit einem Messer attackiert.

Bayern, Würzburg: Polizisten stehen am Tatort in der Innenstadt. In Würzburg hat ein Mann am Vortag wahllos Menschen mit einem Messer attackiert.

Würzburg. Alle Todesopfer der Messerattacke in Würzburg sind Frauen. Das teilte Gerhard Kallert von der Polizei Unterfranken am Samstag auf einer Pressekonferenz mit.

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Der 24-jährige Tatverdächtige habe sich in einem Kaufhaus in der Würzburger Innenstadt von einer Verkäuferin beraten lassen, sich dann ein Messer aus der Auslage gegriffen und auf die Frau eingestochen. Sie starb bei dem Angriff. Anschließend tötete der Mann mit dem Messer zwei weitere Frauen in dem Kaufhaus.

„Wir sind alle geschockt und tief erschüttert über dieses schreckliche Verbrechen im Herzen Würzburgs“, so der bayerische Landesinnenminister Joachim Herrmann. Das brutale Vorgehen des Täters sei für alle unbegreiflich. „Unsere Gedanken sind bei den Toten, den Verletzten und ihren Angehörigen.“

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Mann war schon früher verhaltensauffällig

Herrmann bedankte sich bei Polizei, Rettungskräften sowie Bürgerinnen und Bürgern, die versucht haben, den Täter zu stoppen.

Laut Staatsanwaltschaft sei der 24-Jährige schon früher verhaltensauffällig geworden. In einer Obdachlosenunterkunft sei er mit dem Personal in Streit geraten und habe es mit einem Messer bedroht – zu einem Angriff kam es jedoch nicht. Es folgte eine vorübergehende Einweisung in eine psychiatrische Anstalt.

In Würzburg soll der Mann zudem einen Verkehrsteilnehmer belästigt haben. Wieder wurde er in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen, jedoch einen Tag später wieder entlassen.

Haftbefehl erlassen

Am Freitagnachmittag hatte der 24-Jährige aus Somalia gegen 17 Uhr in einem Kaufhaus Menschen mit einem langen Messer attackiert. Auch in einer gegenüberliegenden Bank und auf der Straße griff er der Polizei zufolge Passanten an. Drei Menschen starben durch Stiche. Fünf kamen schwer verletzt in Krankenhäuser, zwei davon schwebten in Lebensgefahr, inzwischen - am Samstagnachmittag - hat sich der Zustand einer der beiden lebensgefährlich Verletzten stabilisiert.

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Gegen den Mann wurde laut Polizei Haftbefehl erlassen wegen Mordes in drei Fällen sowie versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung in sechs Fällen und vorsätzlicher Körperverletzung in einem weiteren Fall. Er sei in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden, sagte der leitende Oberstaatsanwaltschaft Frank Gosselke.

Motiv weiter unklar

Völlig unklar sei weiterhin das Motiv für die Tat. Der 24-Jährige selbst habe sich bislang nicht geäußert. Es müsse jetzt ermittelt werden, inwiefern die Psyche des Mannes eine Rolle gespielt habe und inwiefern islamistische Einstellungen zur Tat beigetragen hätten, sagte Herrmann. Die Ermittler gingen weiter davon aus, dass es sich um einen Einzeltäter handelt. In der Obdachlosenunterkunft, in der der Mann lebte, seien Hassbotschaften gefunden worden, die allerdings noch ausgewertet werden müssten.

Das bayerische Landeskriminalamt übernimmt in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen zu den Hintergründen.

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Ökumenische Trauerfeier am Sonntag

Für Sonntagnachmittag ist im Würzburger Kiliansdom eine ökumenische Trauerfeier geplant. Der Gottesdienst beginne um 15.30 Uhr, teilte der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CSU) am Samstag vor Journalisten mit. Teilnehmen werden unter anderem der katholische Würzburger Bischof Franz Jung sowie die evangelische Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski, der in Würzburg wohnende Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sowie Vertreter der muslimischen Gemeinden in der Stadt. Auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wird laut Bistumsangaben erwartet.

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