Sechsjähriger ertrinkt in Fluss in Österreich: Vater in Untersuchungshaft
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Einsatzkräfte ermitteln im August 2022 an einem Flusslauf, nachdem ein Sechsjähriger tot in der Kitzbüheler Ache aufgefunden worden war.
© Quelle: Georg Köchler/Zoom Tirol/APA/dpa
St. Johann in Tirol. Sechs Monate nach dem Ertrinkungstod eines Sechsjährigen in Österreich muss der Vater wegen dringenden Mordverdachts in Untersuchungshaft. Das habe das Landgericht Innsbruck am Donnerstag entschieden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. „Der Mann ist demnach dringend verdächtig, am 28. August 2022 den Buben vorsätzlich getötet und einen Raubüberfall vorgetäuscht zu haben“, so die Anklagebehörde.
Der 38-jährige Vater des geistig beeinträchtigten Kindes ist laut Behörden nicht geständig und bleibt bei seiner Darstellung. „Mehrere Indizien haben sich inzwischen zu einem Bild gefügt, das den dringenden Tatverdacht erhärtet“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Innsbruck bereits am Mittwoch. Das Gericht muss nun bis Donnerstagabend über die Verhängung einer Untersuchungshaft entscheiden.
Vater bleibt bei seiner Version
Der Sechsjährige war Ende August vergangenen Jahres tot in der Kitzbüheler Ache in St. Johann in Tirol gefunden worden. Nach der bisherigen Version war der Vater des Kindes bei einem Spaziergang von einem Unbekannten mit einer Flasche niedergeschlagen und im bewusstlosen Zustand beraubt worden. Danach soll das Kind aus dem Kinderwagen gestiegen und in die Ache gestürzt sein.
Anwalt: „Mein Mandant weist die Behauptung der Polizei als völlig absurd zurück“
„Mein Mandant weist die Behauptung der Polizei, er habe seinen Sohn in die hochwasserführende Kitzbüheler Ache geworfen, um ihn von seinem Leiden zu erlösen, entschieden und als völlig absurd zurück“, teilte der Anwalt des Verdächtigen mit. Gerade in der Zeit vor dem Vorfall hätten sich der Zustand des Jungen sowie die Betreuungssituation gebessert.
Zu den Indizien, die eine Wende bei dem Fall einläuteten, zählt laut Nachrichtenagentur APA die Flasche, mit der der Vater angeblich niedergeschlagen wurde. Diese Flasche soll er selbst im Kinderwagen mitgeführt haben. Auch seien die Verletzungen nicht mit der Tat in Einklang zu bringen gewesen. Diese und weitere Indizien will die Staatsanwaltschaft nicht kommentieren.
RND/nis mit dpa