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Wirbel um mögliche Abkürzung

Nachvermessung: Hannovers Marathon-Strecke ist doch nicht zu kurz

War angespannt: Stefanie Eichel zu Beginn der Strecken-Nachvermessung in der Nacht. Sie fuhr die ganze Nacht im Polizeiwagen mit.

War angespannt: Stefanie Eichel zu Beginn der Strecken-Nachvermessung in der Nacht. Sie fuhr die ganze Nacht im Polizeiwagen mit.

Hannover. Das waren bange Stunden für Marathon-Chefin Stefanie Eichel. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion ist Hannovers Marathon-Strecke neu vermessen worden. Der 75-jährige Vermesser Wolfgang Timm reiste spontan aus Hamburg an, um ab Mitternacht die ganze Route auf dem Fahrrad abzufahren. Die Polizei Hannover gab dem Mann Verkehrsschutz.

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Ein riesiger Aufwand – aufgrund von 88 Metern, die erstmal nach wenig klingen, im Sport aber eine enorme Bedeutung haben: Die Spitzengruppe des Hannover-Marathons am 3. April war versehentlich über eine Halbmarathon-Strecke geleitet worden, so liefen sie vermeintlich 88 Meter zu wenig. Das hätte eigentlich bedeutet, dass die Sieger Hendrik Pfeiffer und Domenika Mayer die mit ihrem Marathon erlaufene EM- und WM-Qualifikation verlieren – schließlich wären sie in diesem Fall keinen ganzen Marathon gelaufen.

Die Veranstalter Stefanie Eichel und Michael Kramer setzten alles in Bewegung, um zu beweisen, dass die beiden deutschen Meister trotzdem die vorgegebenen 42,195 Kilometer gelaufen sind. Denn: Die Strecke hat einen Puffer – und durch bauliche Veränderungen der vergangenen Jahre soll der Puffer sogar noch größer geworden sein.

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Los geht es: Der Hamburger Vermesser Wolfgang Timm startete um Mitternacht am Neuen Rathaus, um die Marathon-Strecke neu zu vermessen.

Los geht es: Der Hamburger Vermesser Wolfgang Timm startete um Mitternacht am Neuen Rathaus, um die Marathon-Strecke neu zu vermessen.

Soweit die Theorie, die aber mit Fakten untermauert werden musste. In der Nacht auf Dienstag bibberte (nicht nur wegen der Kälte) Eichel um jeden Meter – und es wurde eine Gratwanderung: Gegen 4 Uhr am Morgen bestätigte der Vermesser: „Der absolvierte Streckenverlauf beträgt 42.196 Meter.“ Damit sind die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Marathons einen Meter mehr gelaufen, als sie mussten. Zwei Meter weniger und das EM- und WM-Ticket wäre wohl futsch gewesen. „Wegen unseres Fehlers“, ärgert sich Eichel. Doch es ist ja noch einmal alles gut gegangen.

Dieser Text erschien zuerst in der „Neuen Presse“.

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