Nach „Ignatz“ und „Hendrik“: Warum heißt das Tief jetzt „Hendrik II“?
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Mit aufgeplusterten Jacken gehen zwei Frauen im Wind an einem umgekippten Baum im Stadtteil Neustadt in Halle/Saale vorüber. Am Donnerstag zog der erste Herbststurm des Jahres über Deutschland.
© Quelle: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/
Am Mittwoch sorgte „Ignatz“ für ordentlich Wind in Deutschland – doch schon am Donnerstag legte Sturmtief „Hendrik“ nach. „,Hendrik‘ ist ein großes Tief, das sich Anfang der Woche über dem Atlantik gebildet hat“, erklärt der Meteorologe Jürgen Schmidt vom Wetterkontor gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Ignatz“ sei hingegen ein kleineres Randtief gewesen.
Auch bei „Hendrik II“ handele es sich um ein Randtief, das zum größeren Tiefdruckgebiet gehört – und für die Sturmschäden am Donnerstag und das Hochwasser an den Küsten am Freitag und starke bis stürmische Böen verantwortlich ist. „Das zieht gerade über Finnland weiter in den Osten“, erklärt der Meteorologe.
Am Samstag seien die Ausläufer des Tiefs noch in Mecklenburg-Vorpommern zu spüren, während der Westen, der Süden und die Mitte Deutschlands bereits unter dem Einfluss des neuen Hochs „Quedlinburgia“ stünde.
Namen für Hochs und Tiefs kann man kaufen
Wie ein Tief oder ein Hoch benannt wird, ist nicht dem Zufall überlassen: „Zu ihrem Namen kommen sie durch die Aktion Wetterpate von der Freien Universität Berlin“, so Schmidt. Diese wirbt auf ihrer Website mit Patenschaften, die man für ein Druckgebiet, also entweder ein Hoch oder ein Tief, käuflich erwerben kann.
Ob die Hochs und Tiefs männliche oder weibliche Vornamen erhalten, wechselt jedes Jahr. In geraden Jahren erhalten Tiefs weibliche und Hochs männliche Vornamen, in ungeraden Jahren ist es umgekehrt. Aus diesem Grund heißen die aktuellen Sturmtiefs „Hendrik“ und „Ignatz“. „Am Wochenende werden die Tiefs von dem Hoch ‚Quedlinburgia‘ abgelöst. Da haben die Bürger der Welterbestadt Quedlinburg einen Namen ausgesucht“, sagte Schmidt gegenüber dem RND.
RND/goe/vkoe