Mordfall Maria Baumer: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Mit Flatterband hat die Polizei den Fundort einer Frauenleiche abgesperrt. Ein Pilzsucher hatte dort die sterblichen Überreste der vermissten Maria Bauer gefunden.

Mit Flatterband hat die Polizei den Fundort einer Frauenleiche abgesperrt. Ein Pilzsucher hatte dort die sterblichen Überreste der vermissten Maria Bauer gefunden.

Regensburg. Im Fall Maria Baumer hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Mordes gegen den ehemaligen Verlobten der Frau erhoben. Das sagte ein Sprecher der Behörde am Dienstag in Regensburg. Nun müsse die zuständige Schwurgerichtskammer des Landgerichts Regensburg über die Zulassung der Anklage entscheiden. Zuvor hatte die “Mittelbayerische Zeitung” berichtet.

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Der 35-jährige Pfleger, den die Ermittler für dringend tatverdächtig halten, hatte wegen des Mordfalls aus dem Jahr 2013 schon einmal in Untersuchungshaft gesessen. Mitte Dezember 2019 wurde der Mann erneut festgenommen. Die Ermittler stützen sich auf eine Reihe von Indizien.

Starkes Beruhigungsmittel in Form eines Medikaments nachgewiesen

So hatten Spezialisten bei einer erneuten Untersuchung der Kleidung und der Haare Baumers ein starkes Beruhigungsmittel in Form eines Medikaments nachweisen können, das ihr der Verdächtige verabreicht haben soll. Wie genau und ob das Mittel die Frau tatsächlich tötete, ist unklar. Das werde sich wohl nie mehr klären lassen, hieß es bei einer Pressekonferenz von Polizei und Staatsanwaltschaft Ende 2019.

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Auch bestimmte Suchbegriffe bei Google belasten den verdächtigen Deutschen schwer, wie die Ermittler damals erklärten. Der Mann habe am Tag des Verschwindens der jungen Frau an Pfingsten 2012 im Internet nach “der perfekte Mord”, die “letale (tödliche) Dosis” und dem Namen des Medikaments geschaut.

Die gesammelten Indizien gegen den 35-Jährigen gehen noch weiter. Einer Bekannten hatte der Pfleger in einem Tee ebenfalls das Beruhigungsmittel verabreicht - in einem Prozess im Jahr 2016 vor dem Landgericht Regensburg kam das zu Tage. Auch ein Spaten, den Ermittler beim Skelett Baumers fanden, belastet den Verdächtigen. Nach Angaben der Ermittler sei dieser baugleich mit einem, den der Mann drei Tage vor dem Verschwinden in einem Baumarkt kaufte.

Verdächtiger schweigt zu Vorwürfen

Der Rechtsanwalt des Angeklagten, Michael Haizmann, sagte am Dienstag, sein Mandant schweige zu den Vorwürfen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte sich der Verdächtige seit der Wiederaufnahme des Verfahrens nicht mehr geäußert, davor die Tat stets bestritten.

Die 26-Jährige war seit Mai 2012 vermisst worden. 16 Monate später fanden Pilzsammler ihr Skelett in einem Wald bei Regensburg. Mit ihrem Verlobten und jetzigen Tatverdächtigen hatte Baumer zusammengelebt. An dem Tag, an dem die Einladungen zur Hochzeit verschickt werden sollten, verschwand die 26-Jährige und ließ ihr Handy und den Verlobungsring zurück. Der Verdächtige stellte schließlich eine Vermisstenanzeige.

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RND/dpa

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