110 und 112: So erreichen Sie den Notruf, wenn das Mobilfunknetz ausfällt
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Die App Nora ist eine Ergänzung zu den Notrufnummern 110 und 112 von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten und richtet sich vor allem an Menschen mit einer Hör- und Sprachbehinderung.
© Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa
Hannover. Wer die Nummern 110 oder 112 in sein Telefon tippt, benötigt in der Regel Hilfe – und das möglichst schnell. Ist der Notruf nicht erreichbar, wie am Donnerstag, als es zu massiven Störungen im O₂-Mobilfunknetz kam, wissen sich in Not Geratene häufig nicht zu helfen. Dabei gibt es eine Notruf-App und alternative Nummern, über die auch im Falle eines Ausfalls der Notrufnummern Hilfe organisiert werden kann.
Nora: die Notruf-App der Länder
Zum einen gibt es die App Nora – die offizielle Notruf-App der Länder. Eigentlich soll sie hauptsächlich Menschen mit Sprach- und Höreinschränkungen den Notruf ermöglichen, bei Bedarf kann sie aber auch von Menschen ohne Einschränkungen genutzt werden.
Nutzerinnen und Nutzer müssen sich nach dem Herunterladen der App zunächst registrieren. Dazu werden lediglich Handynummer und Name benötigt. Optional können weitere persönliche Angaben wie etwa zu Vorerkrankungen, Alter und Geschlecht hinterlegt werden. Tritt ein Notfall ein, müssen Betroffene in der App ihren aktuellen Standort sowie die Art des Notfalls angeben. Anschließend kann der Notruf dann abgesetzt werden.
Nummer der örtlichen Polizei oder Feuerwehr wählen
Wenn nur der Mobilfunk ausfällt, ist der Notruf über den Festnetzanschluss in der Regel weiterhin erreichbar. Bei einem Ausfall der Notrufnummern können Hilfesuchende hingegen auch über die Nummern der örtlichen Polizei oder Feuerwehr einen Notruf absetzen. Die Nummern sind sowohl im Telefonbuch als auch im Internet zu finden und unterscheiden sich von Stadt zu Stadt.
Wer die seinem Wohnort entsprechende Nummer anruft, wird anschließend umgehend an die Leitstelle weitervermittelt. Im besten Fall ist die Rufnummer bereits in den Kontakten abgespeichert, damit in einer Notsituation keine Recherchearbeit mehr nötig ist, sondern umgehend Hilfe angefordert werden kann.
Auch der ärztliche Bereitschaftsdienst hilft weiter
In dringenden, aber nicht lebensbedrohlichen Situationen hilft außerdem der ärztliche Bereitschaftsdienst weiter – dieser ist unter der Nummer 116 117 erreichbar. Wenn es der gesundheitliche Zustand dem Anrufer nicht ermöglicht, eine Praxis in seiner Nähe aufzusuchen, sucht ihn der ärztliche Bereitschaftsdienst zu Hause auf. Der Dienst versorgt nicht nur Privat-, sondern auch Kassenpatienten.
Im Fall von Donnerstag waren die Notrufnummern an sich allerdings nicht gestört. Dass es zu entsprechenden Meldungen kam, lag daran, dass sie aus dem gestörten O₂-Netz nicht erreichbar waren.
RND/jaf/tdi