Welche Messerattacken ereigneten sich in Zügen und Bahnhöfen in Deutschland?
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Messerattacke in einer Regionalbahn bei Aachen im Mai 2022.
© Quelle: Ralf Roeger/dpa
Brokstedt/Kiel. In Herzogenrath erlitten bei einer Messerattacke in einer Regionalbahn im Mai 2022 vier Fahrgäste nicht lebensgefährliche Verletzungen. Mehrere Fahrgäste überwältigen den aus dem Irak stammenden Täter. Hinweise auf einen Terrorismus oder eine religiöse Radikalisierung gibt es nicht. Im Januar 2023 ordnete das Landgericht Aachen die Unterbringung des 35-Jährigen in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
Im November 2021 verletzte ein 27-Jähriger in einem ICE, der gerade zwischen Regensburg und Nürnberg unterwegs war, vier Männer mit einem Messer teils schwer. Im Dezember 2022 wurde der in Syrien aufgewachsene, palästinensische Täter zu 14 Jahren Haft verurteilt. Das Gericht ging von einem radikal-islamistischen Hintergrund aus. Die Verteidigung legte Revision ein.
Im März 2021 stach ein 25-Jähriger in einer Regionalbahn im Rhein-Kreis Neuss auf einen 16-Jährigen ein. Der Jugendliche wurde schwer verletzt. Davor war der Täter bei einer Kontrolle im Zug ohne Fahrschein erwischt worden. Im Oktober 2021 erhielt der drogenkranke Pole eine Haftstrafe von acht Jahren.
Im April 2017 verletzte in Aschaffenburg ein 43-Jähriger in einem ICE Mitreisende mit einem Messer am Hals. Polizisten und Bundeswehrsoldaten überwältigen den stark alkoholisierten Angreifer. Im November 2017 verurteilte das Landgericht Aschaffenburg den angeklagten Niederländer zu acht Jahren Haft. Anzeichen für einen terroristischen Hintergrund gab es nicht.
In einem Regionalzug in Würzburg ging im Juli 2016 ein 17-Jähriger mit Axt und Messer auf Fahrgäste los, vier von ihnen wurden verletzt. Auf der Flucht griff er noch eine Passantin an. Polizisten erschossen den afghanischen Flüchtling, der sich in einem Video als Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat bezeichnet hatte.
Im Mai 2016 stach ein 27-Jähriger im Münchener S-Bahnhof Grafing um sich, tötete einen Menschen und verletzte drei. Der gebürtige Hesse kam nach einem Urteil des Münchner Landgerichts II vom August 2017 dauerhaft in die Psychiatrie.
RND/dpa