„Mein innerer Monk“: Was bedeutet das?
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Manche Menschen können es schlecht ertragen, wenn Bilder nicht gerade hängen.
© Quelle: Horst Ossinger/dpa
Haben Sie beim Gehen schon einmal darauf geachtet, nicht auf die Fugen zwischen den Pflastersteinen zu treten? Oder war es Ihnen wichtig, gleich doppelt oder gar dreifach zu checken, dass Sie die Haustür abgeschlossen haben? Möglich, dass Ihr „innerer Monk“ mal wieder stärker als ihre Vernunft gewesen ist. Ihr bitte was?
Was ist mit „innerer Monk“ gemeint?
Mit dem „inneren Monk“ meinen Menschen den starken inneren Drang, ihre Umwelt zu ordnen und zu strukturieren. Dieses Bedürfnis hat zwanghafte Züge. Zum Beispiel meinen Betroffene, ein schief hängendes Bild unbedingt gerade schieben zu müssen. Wenn sie das Bild nicht zurechtrücken, fühlen sie sich unausgeglichen und gereizt.
Woher kommt die Bezeichnung?
Die Bezeichnung bezieht sich auf die US-amerikanische Comedy-Krimiserie „Monk“ (2002–2009). Die Hauptfigur Adrian Monk (gespielt von Tony Shalhoub) ist ein neurotischer Privatdetektiv. Seit dem Tod seiner Ehefrau ist er traumatisiert. Außerdem wurde er als Kind von seinem Vater verlassen. Seine psychischen Probleme zeigen sich in zahlreichen Zwängen und Phobien.
Welche psychischen Probleme hat Monk?
Die TV-Figur Adrian Monk leidet unter anderem an Akrophobie (Höhenangst), Canophobie (Angst vor Hunden), Bacteriophobie (Angst vor Bakterien), Dentophobie (Angst vor Zahnbehandlungen) und Enetophobie (Angst vor Erbrechen). Außerdem hat er immer wieder depressive Episoden und eventuell auch das Asperger-Syndrom.
Ist Monk Autist?
Die TV-Figur Adrian Monk hat eventuell das Asperger-Syndrom. Dies ist eine Form des Autismus, bei der Betroffene in der Regel Probleme mit sozialer Interaktion haben. Sie können Gestik und Mimik oft nicht richtig deuten und wirken auf ihre Mitmenschen deshalb oft auffällig. Sprachfähigkeit und Intelligenz entwickeln sich in der Regel normal. Manchmal haben Betroffene von Asperger Inselbegabungen, sie besitzen also in einzelnen Bereichen überdurchschnittliche Fähigkeiten.
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Wieso kritisieren Menschen den Begriff auf Social Media?
Menschen kritisieren den Begriff auf Social Media, weil er ihrer Meinung nach psychische Krankheiten verharmlost und sich über sie lustig macht. Wenn Menschen im Alltag über ihren „inneren Monk“ sprechen, meinen sie damit in der Regel keine psychischen Krankheiten, so die Kritiker. Indem aber die tatsächlich psychisch kranke TV-Figur Adrian Monk für diese kleinen Macken und Probleme herhalten muss, würden reale psychische Störungen banalisiert. Außerdem mache man mit dem lustig gemeinten Spruch Zwangsstörungen und Phobien lächerlich.