Maimonsun? Frühlingsmonat bisher überdurchschnittlich kalt und nass
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Die Rapsfelder blühen, doch das graue, nasstrübe Wetter steht im starken Kontrast dazu.
© Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa
Wann kommt endlich der Sommer? Es ist bereits Mitte Mai, und größtenteils ist es immer noch ziemlich kühl und nass. Und das bleibt erst mal auch so, wie Diplom-Meteorologe Jürgen Schmidt vom „WetterKontor“ gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) prognostiziert.
„Richtung Pfingsten zieht das nächste Tief über Deutschland“, sagt er. Es werde voraussichtlich die ganze Woche, auch über die Feiertage, kühl und wechselhaft bleiben. Nur am Donnerstag könne es vor allem im Westen und Norden von Deutschland etwas besser werden.
Doch für die anderen Tage sagt Schmidt „immer wieder schauerartige Niederschläge und Gewitter“ voraus. Die Menge an Niederschlägen falle dabei unterschiedlich aus. Ein Blick auf die erste Maihälfte zeigt: In einigen Regionen hat die Regenmenge in den ersten beiden Wochen die üblichen Werte bereits weit überschritten.
„Bayern hatte jetzt schon mehr Regen als im kompletten Mai“, so der Meteorologe zum RND. Dasselbe treffe auf Schleswig-Holstein und die Regionen an der Nordsee zu. Und auch zu kalt war der Monat bisher: „Die erste Maihälfte war deutlich zu kühl“, berichtet Schmidt. Die Werte lägen je nach Region in Deutschland 1,5 bis vier Grad unter dem Durchschnitt.
Gibt es im Mai einen Kälterekord?
Könnte der Mai also einen ähnlichen Negativrekord aufstellen wie der April, der der kälteste seit 30 Jahren war? Es könnte zumindest der seit rund zehn Jahren kälteste Mai werden, so der „Wetterkontor“-Experte. 2010 seien die Temperaturen ähnlich niedrig gewesen wie aktuell. Aber auch der Mai im vergangenen Jahr und im Jahr davor, also 2019 und 2020, seien schon kälter gewesen als der Durchschnitt.
Aktuell hat Deutschland es mit einem sogenannten Maimonsun zu tun, was bedeutet, dass Wind und Feuchtigkeit vom Atlantik aus dem Westen kommen – und was die kühlen Temperaturen und die vielen Niederschläge erklärt. So unangenehm das für uns Menschen ist, so gut ist es für die Natur, betont Schmidt. „Der Regen wird dringend gebraucht“, sagt er. Es sei die letzten drei Monate zu trocken gewesen.
RND/hsc