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Mit Farbbeuteln und Feuerlöschern

Letzte Generation versprüht Farbe in Fünf-Sterne-Hotel auf Sylt

Klimaschutzdemonstranten haben am Donnerstag Farbe in einem Fünf-Sterne-Hotel in Westerland auf der Nordseeinsel Sylt versprüht.

Klimaschutzdemonstranten haben am Donnerstag Farbe in einem Fünf-Sterne-Hotel in Westerland auf der Nordseeinsel Sylt versprüht.

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Sylt. Klimaschutzdemonstrantinnen und -demonstranten haben am Donnerstag Farbe in einem Fünf-Sterne-Hotel in Westerland auf der Nordseeinsel Sylt versprüht. Es seien vier der sechs Personen widerstandslos festgenommen worden, teilte die Polizei in Flensburg mit. Im Foyer und in der Bar des Hotels seien Wände und Inventar mit Farbe aus Beuteln und dafür präparierten Feuerlöschern beschmutzt worden.

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Die Letzte Generation teilte mit, die Bar des Hotels sei in „orangene Warnfarbe“ getaucht worden. „Die Letzte Generation fordert, dass der Sozialdemokrat Olaf Scholz seiner grundgesetzlichen Verpflichtung nachkommt und beginnt, unsere Lebensgrundlagen vor dem Überkonsum der Superreichen zu schützen“, forderte die Initiative in der Mitteilung.

„Wir sind sprachlos“: Hotelbetreiber zeigen Schäden bei Instagram

Die Hotelbetreiber zeigten auf Instagram Bilder von den Schäden, die die Klimaaktivistinnen und -aktivisten angerichtet haben. Dazu hieß es: „Wir sind zutiefst erschüttert und traurig über das, was gerade geschehen ist. Jahrelange Tradition, Erinnerungen und die harte und ehrliche Arbeit mehrerer Generationen wurde durch einen Akt von Vandalismus zerstört. Wir sind sprachlos.“

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In den Kommentaren äußern viele Menschen ihr Unverständnis für die Protestaktionen der Letzten Generation. Ein Nutzer schreibt: „Diese Leute sollten ihr ganzes Leben zahlen, bis auf den letzten Cent.“ Eine Nutzerin verleiht ihrem Ärger Ausdruck: „Das MUSS aufhören! Demonstrieren ok, aber das ist Vandalismus! Es muss nun endlich von der Politik durchgegriffen werden! STOP!“

Höhe des Sachschadens noch nicht bekannt

Laut Polizei handelte es sich um Aktivistinnen und Aktivisten im Alter von 19 bis 63 Jahren. Die vier Festgenommenen seien auf ein Polizeirevier gebracht worden – zwei weitere Personen seien namentlich festgestellt worden. Der Sachschaden könne bislang nicht beziffert werden.

Die Letzte Generation veröffentlichte auch mehrere Twitter-Posts über ihre Aktion. Als Erklärung heißt es: „Die Welt versinkt in Flammen, deswegen verteilten wir oranges Wurfpulver in der Luft, das sich als Wolke im Saal ausbreitete.“ Zu der Sprühaktion mit oranger Farbe aus Feuerlöschern erklärt die Letzte Generation, sie markiere Orte und Symbole „maßlosen Überkonsums, denn genau hier muss die Regierung eingreifen, um die unumkehrbare Zerstörung unserer Lebensgrundlagen zu beenden“.

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Dabei stellen die Klimaaktivistinnen und -aktivisten einen Bezug zu den aktuellen Ereignissen in Nordamerika her: „Hier ist es nur harmlose Farbe, die die Luft füllt, in New York ist es erstickender Rauch, in Kanada ein anhaltendes Flammeninferno.“ Man könne nicht warten, bis die Klimakatastrophe auch die Reichen bedrohe und sie zum Umlenken bewege.

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Aktion auf dem Flughafen

Am Dienstag hatten Klimaschutzdemonstranten der Letzten Generation den Zaun des Flughafens auf Sylt durchschnitten, waren auf das Gelände gelangt und hatten einen Privatjet mit oranger Farbe besprüht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in der Sache wegen des Verdachts mehrerer Straftaten.

Letzte Generation besprüht Privatjet auf Sylt mit Farbe

Mit einer klaren Botschaft, die sich gegen Millionäre und Milliardäre richtet, sorgt die Initiative Letzte Generation für Aufsehen.

Die Letzte Generation hatte gezielte Protestaktionen gegen reiche Menschen für diese Woche angekündigt. Die Klimakatastrophe werde „in erster Linie von den Reichen“ gemacht, darauf wolle man die Aufmerksamkeit lenken, teilte die Gruppe mit.

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RND/dpa

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