Klimaaktivisten legen Geldströme offen: So finanziert sich die Letzte Generation
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Ein Plakat der Gruppe Letzte Generation.
© Quelle: Swen Pförtner/dpa/Symbolbild
Die Klimaprotestgruppe Letzte Generation hat etwa 800 bis 1000 Mitglieder, und etliche davon haben ihr Studium unterbrochen oder den Job gekündigt, um an den Protestaktionen teilnehmen zu können. Um die Finanzierung der Gruppe ranken sich immer wieder Spekulationen – Sprecherin Carla Hinrichs und Sprecher Kim Schulz nennen nun gegenüber dem Portal „T-Online“ Zahlen zu Einnahmen und Ausgaben.
„Unsere Einnahmen 2022 lagen bei knapp über 900.000 Euro, die Ausgaben bei etwa 535.000 Euro“, so Schulz. „Das Geld kommt von Tausenden privaten Spenderinnen und Spendern, die über unsere Website, einen Link oder per Paypal Geld spenden“, sagte Hinrichs dem Portal. Das Geld werde auf ein nicht gemeinnütziges Konto überwiesen.
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Das Unternehmen Wandelbündnis habe eine „Letzte-Generation-Unterstützungsinitiative“ in ihre Strukturen integriert. Dadurch habe die Letzte Generation indirekt auch Geld vom Climate Emergency Fund, der weltweit viele Klimaorganisationen unterstützt, beziehen können. 2022 flossen demnach durch das Wandelbündnis etwa 50.000 Euro als Unterstützung für „gemeinnützige Bildungsarbeit“, wie es die Sprecher nennen.
Gehaltszahlungen bei der Letzten Generation
Bildungsarbeit leisteten Mitglieder der Letzten Generation laut Hinrichs etwa als sogenannte Kampagner oder Bildungsreferenten, die Vorträge halten, Trainings durchführen und Werbung zum Thema Klimagerechtigkeit machen. Für diesen Zweck können Aktivistinnen und Aktivisten den Angaben zufolge als Minijobber oder in Vollzeit eingestellt werden. „Sie erhalten jedoch nur Geld, um ihre Lebenshaltungskosten zu finanzieren“, so Hinrichs. Derzeit bekommen 41 Menschen für diese Bildungsarbeit ein Gehalt. Der Höchstbetrag liege bei 1300 Euro. Carla Hinrichs und Kim Schulz erhalten eigenen Angaben zufolge keine finanzielle Unterstützung.
Außerdem führe die Letzte Generation Kampagnen über die Plattform Gofundme durch, etwa zum Sammeln von Spenden für Klebeaktionen. „Aber auch Privatpersonen setzen solche Crowdfundings auf“, so Schulz. 2022 kamen etwa 300.000 Euro dadurch zusammen.
Dass die Letzte Generation Fördergelder vom Staat beziehe, sei ein Missverständnis, so Hinrichs: „Wir nutzen für unser nicht gemeinnütziges Konto die Plattform Elinor. Und Elinor wurde vom Bundeswirtschaftsministerium finanziell unterstützt, damit Gruppen Gruppenkonten erstellen können. Und wir benutzen eben so ein Gruppenkonto.“
RND/vkoe