Dahinter steckt eine Botschaft der Feuerwehr

In Brandenburg liegt eine Pylone am Wegesrand – was dahinter steckt

Symbolbild

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Königs Wusterhausen. Das Internet ist schon eine merkwürdige Angelegenheit. Seit Jahren bemüht sich die Königs Wusterhausener Feuerwehr um Öffentlichkeit, postet Fotos von Großbränden, Hilfeleistungen und teils spektakulären Einsätzen auf ihrem Facebook-Account. Die Resonanz: gut, aber nie überragend.

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Als Stadtwehrführer Sebastian Gellrich am Mittwoch einen Post absetzte, auf dem kaum mehr als brandenburgische Landschaft zu sehen war, konnte er deshalb kaum ahnen, dass ausgerechnet dieses Foto zum Hit in den Sozialen Medien werden würde.

Das Bild zeigt einen umgekippten Leitkegel, eine Pylone, die an einer Weggabelung liegt. Das Internet drehte – für Brandenburger Verhältnisse – durch. Bis Freitag wurde das Bild mehr als 4000-mal geteilt, mehr als 200.000 Menschen haben es gesehen, es sorgt bundesweit für Aufmerksamkeit. „Damit habe ich natürlich nicht gerechnet. Als ich das gesehen habe, habe ich nur gedacht: Meine Fresse, das ist doch nur ein umgekippter Kegel“, sagt Gellrich und lacht.

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Pylonen dienen Feuerwehrleuten als Wegweiser

Natürlich steckt schon etwas mehr dahinter – und genau darum geht es auch in dem Text, den Gellrich zu dem Foto geschrieben hat. Der Kegel ist eben nicht nur eine umgekippte Pylone. Die Feuerwehr nutzt die Verkehrskegel als Wegweiser für nachfolgende Einsatzkräfte in unübersichtlichen Gegenden. „Wir legen sie mit der Spitze in Fahrtrichtung. Dann wissen die nächsten Einsatzkräfte gleich, wo es lang geht“, so Gellrich. Das System habe sich über die Jahre entwickelt, weil es einfach funktioniert. „Jedes Fahrzeug hat solche Kegel dabei. Das funktioniert oft besser als technische Einrichtungen“, so Gellrich. Zumindest so lange, wie niemand die Kegel aus Versehen hinstellt. Der Post war als Aufruf dazu gedacht, solche Kegel einfach liegen zu lassen.

Die Zeit ist offenbar richtig für einen solchen Aufruf, denn Wälder brennen zur Zeit am laufenden Band. Die Luft ist heiß, der Boden trocken, immer wieder brechen in der Region kleinere und größere Brände aus, immer wieder kommen die Kegelwegweiser zum Einsatz. „Wir haben zuletzt auch in der Lieberoser Heide unterstützt. Das ist ein großes und unübersichtliches Gelände ohne Empfang“, erzählt Gellrich. Eine umgekippte Pylone ist da für die Orientierung Gold wert. „Das weiß ja aber niemand. Deshalb wollte ich das mal mitteilen.“

Gellrich: „Zeigt, dass sich Menschen dafür interessieren, was wir machen“

Und die Menschen wollen es wissen. Schon am Mittwoch gingen die Zahlen rasant nach oben, am Donnerstag versprach Gellrich seinem Stellvertreter eine Schweinehaxe, wenn die Reichweite die 200.000 übersteigen würde. Am Freitagmittag waren es dann schon 225.000 Aufrufe, Tendenz steigend. „Das ist Wahnsinn“, sagt Gellrich. „Es zeigt aber auch, dass sich die Menschen dafür interessieren, was wir machen.“ Und das ist die wahrscheinlich schönste Erkenntnis daran.

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Dieser Text ist zuerst bei der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ (MAZ) erschienen.

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