Leiche von kenianischem LGBTQ-Aktivisten in Kiste gefunden - Verdächtiger festgenommen
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Eine Regenbogenfahne. (Symbolbild)
© Quelle: Wolfgang Kumm/dpa/dpa-tmn
Nairobi. Ein prominenter LGBTQ-Aktivist in Kenia ist tot in einer Metallkiste aufgefunden worden. Die verwesende Leiche von Edwin Chiloba sei bereits am Mittwoch an einer Straße im Bezirk Uasin Gishu im Westen des Landes gefunden worden, teilte die Polizei mit. Chefermittler Peter Kimulwo sagte am Freitag, ein Verdächtiger sei festgenommen worden. Bei ihm handle es sich um einen Mann, der nach Angaben von Nachbarn den Neujahrstag mit Chiloba verbracht habe.
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Vor der Festnahme hatte die kenianische Menschenrechtskommission den Verdacht geäußert, Chiloba sei Opfer von homophober Gewalt geworden. Die Generalsekretärin von Amnesty International, Agnès Callamard, verlangte eine vollständige und unabhängige Untersuchung seines Todes. Die ghanaische Menschenrechtsorganisation Rightify forderte den kenianischen Präsidenten William Ruto auf, den Schutz und die Förderung der Menschenrechte sexueller und geschlechtlicher Minderheiten sicherzustellen.
Motiv für die Tat laut Polizei noch unklar
Polizeisprecherin Resila Onyango sagte, ein Motiv für die Tat sei noch nicht bekannt. Nach Angaben von Chefermittler Kimulwo hörten Nachbarn aus der Wohnung Chilobis Lärm und Weinen, als dieser dort den Neujahrstag mit dem Verdächtigen verbracht habe. Danach sei der Aktivist nicht mehr gesehen worden. Nachbarn hätten aber über einen ekligen Geruch aus der Wohnung berichtet und später gesehen, wie der Verdächtige und zwei andere eine Metallkiste weggeschafft hätten.
Der Fahrer eines Motorradtaxis sah nach Angaben der Ermittler, wie die Kiste von einem Fahrzeug ohne Nummernschilder abgeladen wurde, und meldete seine Beobachtung der Polizei. Die Beamten fanden in der Kiste die Leiche eines Mannes, der der Beschreibung zufolge Frauenkleider trug. Er wurde als Chiloba identifiziert. Eine Obduktion sollte die Todesursache klären.
Chiloba war ein bekannter LGBTQ-Aktivist und Modedesigner und wurde in der Vergangenheit wegen seines Engagements tätlich angegriffen, wie sein Freund Denis Nzioka twitterte.
LGBTQ-Menschen in Kenia beklagen Diskriminierung und Angriffe. In dem Land sind sexuelle Kontakte zwischen Männern illegal. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen sowie queere Menschen.
RND/AP