Schusswaffe in Mund gesteckt und abgedrückt: Weitere Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA
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Demonstrierende protestieren in Memphis, Tennessee, wegen des Todes von Tyre Nichols, der starb, nachdem er von der Polizei in Memphis geschlagen wurde (Archivbild). In Mississippi untersucht das Justizministerium nun weitere Fälle von Polizeigewalt.
© Quelle: Gerald Herbert/AP/dpa
Mehrere Mitarbeiter eines Sheriffbüros im US-Staat Mississippi sind seit 2019 an mindestens fünf gewaltsamen Aufeinandertreffen mit schwarzen Männern beteiligt gewesen, bei denen zwei der Betroffenen getötet wurden. Ein weiterer Betroffener erlitt bleibende Verletzungen, wie die Nachrichtenagentur AP im Rahmen einer Untersuchung herausfand. Das US-Justizministerium ermittelt gegen das Sheriffbüro wegen möglicher Bürgerrechtsverstöße.
Zwei Männer haben angegeben, dass Angehörige des Sheriffbüros in Rankin County ihnen bei verschiedenen Gelegenheiten Schusswaffen in die Münder steckten. In einem der Fälle soll ein Beamter den Abzug betätigt und Wunden verursacht haben, die zur Folge gehabt haben sollen, dass die Zunge des Betroffenen teils genäht werden musste.
Beamter kniete auf Nacken
Bei einer der tödlichen Begegnungen sagte die Mutter des Opfers aus, dass ein Beamter auf dem Nacken ihres Sohnes gekniet habe, während dieser ihm gesagt habe, dass er keine Luft bekomme – bei einem ähnlichen Vorgehen war George Floyd im Mai 2020 zu Tode gekommen.
Dokumente der Polizei und Gerichtsakten, in deren Besitz die AP gelangte, zeigen, dass mehrere Beamte, die in eine taktische Spezialeinheit des Sheriffbüros aufgenommen wurden, an jedem der vier strittigen Fälle beteiligt waren. In drei der Fälle geht aus den stark geschwärzten Akten nicht hervor, ob die Männer in ihrer Funktion als Polizisten oder Mitglieder der Spezialeinheit handelten.
RND/AP