„Diversität vorleben“: Kita will keine Geschenke zum Mutter- und Vatertag basteln
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/OMR5CSYI5ZEONBPO7CZWQ5UBAE.jpg)
Dieses Jahr wird an einer Kita in Amöneburg nichts für den Mutter- und Vatertag gebastelt (Symbolbild).
© Quelle: dpa
Amöneburg. Eine Kindertagesstätte in Amöneburg (Hessen) hat in einem Elternbrief bekannt gegeben, mit den Kindern in diesem Jahr keine Geschenke zum Mutter- und Vatertag zu basteln. Die Kita aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf verweist dabei auf Diversität und stereotypische Geschenke. „In der heutigen Zeit, in der die Diversität einen immer höheren Stellenwert erhält, möchten wir diese vorleben und keinen Menschen ausschließen“, begründet das Erzieherteam seine Entscheidung. Ein Vatertagsgeschenk ohne Vater in der Familie sei nicht nur ohne Wert, sondern könne die Identität eines Kindes infrage stellen.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/GJWMCN2XJRADLBRG57UZZRTH2E.jpg)
Der Elternbrief der Kita aus Amöneburg.
© Quelle: privat
Kuban kritisiert – und sorgt selbst für Shitstorm
Nachdem der Elternbrief in sozialen Medien geteilt worden war, musste die Kita aus der Kleinstadt in der Nähe von Marburg viel Kritik einstecken. Unter den Kritikern befindet sich auch der CDU‑Bundestagsabgeordneten Tilman Kuban. „Dem Wahnsinn sind keine Grenzen mehr gesetzt“, postete der frühere Bundesvorsitzende der Jungen Union auf Twitter. Der 35‑Jährige musste anschließend selbst Kritik einstecken: Er hatte den Brief der Kita gepostet, ohne dabei die Kontaktdaten zu schwärzen. Später löschte er seinen Tweet und postete eine neue Version samt Schwärzung.
Weitere Politiker positionieren sich
Kuban ist nicht der Einzige, der die Entscheidung der Kita kritisiert. Auch der Kreisvorsitzender der Freien Wähler Marburg-Biedenkopf, Gökhan Özdemir, spricht auf Facebook von einer „kranken Ideologie“.
Doch ist die Kritik tatsächlich gerechtfertigt? Es gibt auch zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer, die den Schritt der Kita unterstützen. Rückendeckung erhält die Einrichtung etwa von Bundestagsmitglied Nina Stahr (Grüne). „Ich finde es auch ziemlich cool, wenn kein Kind traurig danebensitzen muss, während alle anderen basteln, weil es eben nicht bei der Mutter aufwächst, die womöglich nicht mal mehr da ist“, entgegnet sie Kuban auf Twitter. Und in Richtung des CDU‑Politikers schreibt sie weiter, der wisse „doch null, wie die Situation in dieser Kita aussieht“.
RND/cb