H&M will 800 Mitarbeiter entlassen – offenbar vor allem junge Mütter betroffen

Die Corona-Krise geht auch an dem Fast-Fashion-Unternehmen H&M nicht spurlos vorbei (Symbolbild).

Die Corona-Krise geht auch an dem Fast-Fashion-Unternehmen H&M nicht spurlos vorbei (Symbolbild).

Der schwedische Modehändler H&M (Hennes & Mauritz) will in Deutschland rund 800 Stellen streichen. Das entspreche rund 5 Prozent aller Beschäftigen des Unternehmens in der Bundesrepublik, sagte eine Unternehmenssprecherin am Dienstag in Hamburg. Grund dafür ist die Corona-Krise. Einem „Business Insider“-Bericht zufolge sollen im Zuge vor allem junge Mütter entlassen werden – weil diese häufig nicht zu den umsatzstärksten Arbeitszeiten sowie an Samstagen arbeiten können. Zwar sind die betroffenen Mitarbeiterinnen durch die Elternzeit vor einer Kündigung geschützt, zurück am Arbeitsplatz kann ihnen aber gekündigt werden.

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H&M versuche, den Stellenabbau über ein Freiwilligenprogramm zu erreichen, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. „Sollte die Anzahl der Freiwilligen in diesem Programm nicht ausreichen, wird die Entscheidung über eine Sozialauswahl getroffen“, teilte das Unternehmen mit.

Dem Bericht zufolge kritisiert die Gewerkschaft Verdi die Vorgehensweise des schwedischen Unternehmens. H&M-Deutschlandchef Thorsten Mindermann verhalte sich laut Cosimo-Damiano Quinto aus der Verdi-Bundesfachgruppe Einzelhandel „wie ein Unternehmenspatriarch, der Entscheidungen über die Köpfe von Frauen hinweg trifft“. „Im Grundgesetz heißt es klipp und klar: Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft. Eigentum verpflichtet daher auch Unternehmen wie H&M, Frauen in Elternzeit und berufstätigen Müttern familienfreundliche Arbeitszeiten zu ermöglichen, anstatt ihre Doppelbelastung als Schwäche auszunutzen und zu versuchen, sie auf die Straße zu setzen.“

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H&M bestätigt geplanten Abbau von 800 Stellen in Deutschland

Die Corona-Krise hatte auch den Moderiesen schwer getroffen. Der Nettoumsatz der H&M-Gruppe sank weltweit im Geschäftsjahr von Dezember 2019 bis November 2020 um 18 Prozent auf rund 187 Milliarden schwedische Kronen (etwa 18,3 Milliarden Euro). Bereits im Oktober hatte der Konzern angekündigt, sein Filialnetz ausdünnen zu wollen.

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Gegenüber „Business Insider“ bestätigte H&M den geplanten Abbau von 800 Stellen an deutschen Standorten. Weitere Details wollte das Unternehmen jedoch nicht nennen.

RND/dpa/liz

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