Autofahrer stirbt bei Glatteisunfall in Niedersachsen – Zug fährt in Sachsen gegen Baum
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Nachdem Eisregen und Glätte in der Nacht zu Montag Teile Deutschlands erreicht haben, ist es in der Früh in weiten Teilen des Landes zu zahlreichen Unfällen gekommen.
© Quelle: Stefan Puchner/dpa/Symbolbild
Der Dauerfrost wird am Montag durch eine aufziehende Warmfront beendet, das bedeutet Glatteisgefahr in weiten Teilen des Landes. In der Nacht und am frühen Morgen ist es wetterbedingt auf den Straßen zu zahlreichen Unfällen gekommen, ein Mann kam dabei ums Leben.
25-Jähriger stirbt bei Unfall in Niedersachsen
Nachdem Eisregen und Glätte in der Nacht zu Montag Teile Deutschlands erreicht haben, ist es in der Früh etwa in Niedersachsen und Bremen zu zahlreichen Unfällen gekommen. Dabei ist auf der Autobahn 27 bei Walsrode-Hamwiede (Niedersachsen) am frühen Morgen bei einem Unfall ein 25-jähriger Autofahrer getötet worden. Ein Sprecher der Autobahnpolizei Langwedel sagte am Morgen, dass das Auto aufgrund von Glätte von der Fahrbahn abgekommen sei. Nach dem Unfall war die Autobahn bis zum Morgen erst voll und dann halbseitig gesperrt.
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Im Stadtgebiet und der Region Hannover kam es am frühen Morgen bereits zu zahlreichen Unfällen, wobei jedoch keine Personen zu Schaden kamen und es nur zu Blechschäden kam, wie eine Sprecherin der Polizei Hannover sagte. Ähnliche Zustände gebe es in Oldenburg, Bremen, Osnabrück, im Landkreis Peine und dem Emsland, wie die lokalen Polizeistellen mitteilten. In Sachsen-Anhalt rutschten in Gerbstedt zwei Autos gegen eine Hauswand, in Eisleben ein Bus der Verkehrsbetriebe in ein Auto.
Auch im Stadtgebiet Braunschweig kam es seit dem frühen Morgen zu diversen Unfällen wegen Glätte, bei denen jedoch glücklicherweise bisher niemand verletzt wurde. Eine Sprecherin der Polizei Braunschweig bat die Bevölkerung, beim Fahren die Geschwindigkeit anzupassen, um weitere Unfälle zu vermeiden. Laut einer Mitteilung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hält das Glatteis noch bis zum Mittag in Niedersachsen und Bremen an.
Hamburger sollen Wohnungen zunächst nicht verlassen
Wegen des Glatteises in Hamburg hat es am Montagvormittag mehr als 200 Straßenunfälle und Stürze auf den spiegelglatten Flächen gegeben. Das teilte die Feuerwehr mit und sprach von einem extrem hohen Einsatzaufkommen. „Alle unsere Rettungswagen sind im Dauereinsatz.“ Die Feuerwehr habe deshalb zusätzliche Rettungswagen in den Dienst genommen. Auch die Hilfsorganisationen und ein privater Rettungsdienstleister hätten zusätzliche Rettungswagen für die Notfallrettung zur Verfügung gestellt. Zudem sei eine Turnhalle als zentrale ärztliche Sichtungsstelle für chirurgische Notfälle eingerichtet worden.
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) meldete am Nachmittag, es habe schon mehr als 60 unfallchirurgische Patienten nach Glatteisunfällen von Fußgängern oder Fahrradfahrern gegeben.
Die Feuerwehr und die Polizei baten in dem Zusammenhang dringend alle Hamburgerinnen und Hamburger, ihre Wohnungen und Häuser zunächst nicht zu verlassen und unnötige Wege im Freien zu vermeiden: „Unsere dringende Bitte: Bleiben Sie drinnen und wählen Sie den Notruf 112 nur bei lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen“, hieß es.
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Witterungsbedingte Unfälle auch in anderen Teilen des Landes
Auch in anderen Regionen des Landes kam es in der Nacht auf den Straßen zu witterungsbedingten Unfällen. Bei einem Zusammenstoß von zwei Autos auf schneebedeckter Straße nahe Gaggenau (Baden-Württemberg) wurden vier Menschen verletzt. Eine 34-jährige Fahrerin wurde bei dem Aufprall eingeklemmt und musste von Rettungskräften aus dem Auto befreit werden.
In der Nacht zu Montag ist es auch auf den Straßen von Rheinland-Pfalz zu 33 Unfällen aufgrund von Glatteis gekommen - dabei wurden vier Menschen leicht verletzt. Der Großteil der Unfälle passierte in Koblenz und Trier, wie ein Sprechers des Lagezentrums sagte. Wegen des Unwetters kam es demnach zu Zusammenstößen von Fahrzeugen auf den rutschigen Straßen. Teils prallten die Autos auch gegen Leitplanken. Der Gesamtschaden aller Unfälle lag bei etwa 83.000 Euro.
Bei Neukirch (Landkreis Bautzen) in Sachsen war am Morgen ein Zug der Länderbahn gegen einen umgestürzten Baum geprallt. Der Zugführer sei verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte eine Sprecherin der Länderbahn mit. Der Baum war wegen des Sturms oder Schneemassen umgestürzt und hatte die Gleise blockiert. Die Reisenden kamen nach Angaben der Sprecherin mit dem Schrecken davon. Sie mussten gut drei Stunden in dem Zug ausharren und wurden nach Bischofswerda gebracht, nachdem die Strecke wieder freigegeben werden konnte.
Unwetterwarnung : Gefährliches Glatteis in vielen Teilen Deutschlands
Zum Wochenstart ist es auf Deutschlands Straßen gefährlich glatt geworden. Mancherorts bleiben sogar die Schulen zu.
© Quelle: dpa
16 Verletzte bei Busunfall auf glatter Straße in Hessen
Überfrierender Regen und Glatteis haben auch in Thüringen zu zahlreichen Unfällen geführt. Es gebe über das ganze Land verteilt ein hohes Unfallaufkommen, sagte eine Sprecherin des Lagezentrums. „Wir sind mit Notrufen beschäftigt.“ Zumeist werden die Beamten zu kleinen Unfällen mit überwiegend Sachschäden gerufen. Bei der Landespolizeiinspektion Nordhausen kamen die Beamten am Montagvormittag mit der Unfallaufnahme nicht mehr hinterher. Die betroffenen Autofahrer mussten sich auf längere Wartezeiten einstellen.
Bei einem Busunfall auf glatter Straße im hessischen Dreieich sind 16 Menschen verletzt worden. Der Linienbus war am Montagmorgen wegen Glatteis von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte. Der Busfahrer sowie 15 Fahrgäste zwischen 15 und 50 Jahren haben leichte Blessuren und Prellungen erlitten. Der Unfallort war für rund zwei Stunden gesperrt.
Verzögerungen und Flugausfälle am Frankfurter Airport
Im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) wurde der Busverkehr zum Teil komplett eingestellt. In Frankfurt seien alle Buslinien sowie U- und Straßenbahnen betroffen, teilte die Verkehrsgesellschaft VGF mit.
Das Glatteis hat auch die Abläufe an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt aus dem Takt gebracht. Angesichts der Witterungsbedingungen komme es zu Verzögerungen im Betriebsablauf und Flugausfällen, teilte der Airport mit. Von den für Montag geplanten insgesamt rund 1100 Starts und Landungen waren nach Angaben einer Flughafensprecherin am Morgen bereits 176 annulliert worden. Reisende wurden gebeten, sich vor ihrem Flug zu informieren, ob ihre gebuchte Maschine startet und sollten möglichst früh zum Check-in-Schalter kommen.
Der Flugbetrieb sei nicht komplett eingestellt, sagte die Sprecherin. Es gelte aber zunächst eine sogenannte Anflugsteuerung, was dazu führe, dass pro Stunde nur eine bestimmte Zahl von Maschinen - weniger als sonst - landen dürfe. Die Nordwest-Landebahn war demnach am Morgen gesperrt. Der Winterdienst und Streufahrzeuge seien im Dauereinsatz. Auch die nötige Enteisung der Flugzeuge führe zu Verzögerungen.
Deutsche Bahn senkt Höchstgeschwindigkeit ihrer Züge ab
Die Deutsche Bahn senkte vorübergehend wegen Eisregens und Eisbildung die Höchstgeschwindigkeit ihrer Züge ab. Die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) stellten aufgrund der stürmischen Witterung den Zugverkehr zwischen Schierke und dem Brocken für den gesamten Montag ein. In München sprang eine Tram aufgrund der Witterungsverhältnisse aus den Gleisen. Auch mit Hilfe von Muskelkraft setzten Feuerwehrleute die Tram wieder auf die Schienen.
Für viele Regionen Deutschlands gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) bereits amtliche Unwetterwarnungen heraus. „Es besteht Glättegefahr mit Gefährdungspotenzial durch gefrierenden Regen“, heißt es darin.
RND/liz mit dpa
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