Gebrauchte Masken und Taschentücher: Tokios Müllmänner sorgen sich vor Ansteckung
Tokio. In den Hausmüll geworfene Schutzmasken und Papiertaschentücher bereiten Tokios Müllmännern Sorge vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus. Wie der japanische Fernsehsender NHK am Montag berichtete, hat sich die Menge an Abfall von privaten Haushalten um etwa zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht, da die Bürger angehalten sind, möglichst zu Hause zu bleiben.
Es komme immer wieder vor, dass die Mülltüten nicht richtig zugemacht wurden und gebrauchte Schutzmasken und Tissue-Tücher herumliegen, was Sorge vor einer Ansteckung der Müllmänner bereite. In Japan wird der Hausmüll am Abholtag in Tüten unter Netzen oder in Drahtverhauen gesammelt und nicht wie in Deutschland in Mülltonnen.
Zehn Prozent mehr Hausmüll als im Vorjahr
In den 23 Stadtbezirken von Tokio warfen Haushalte zwischen dem 6. und 12. rund 35.200 Tonnen an Müll weg, wie der Sender weiter meldete. Das seien zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Dagegen habe sich der Abfall von Büros und Restaurants um 34 Prozent auf 12.100 Tonnen reduziert, da viele Firmen wegen der Pandemie vorübergehend geschlossen haben.
Japan hat den Notstand über das ganze Land verhängt, der bis zum 31. Mai verlängert werden soll. Dies ist jedoch keine harte Abschottung wie in Europa. Die Bürger sind vielmehr dazu aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben und Kontakte zu vermeiden.
RND/dpa