Freudenberg: Schule soll „Ort für Austausch und Trauer“ sein
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/NF5QRR4RQFG6TLBFRSENEZNNWU.jpeg)
Blumen und Kerzen am Fundort des getöteten Mädchens Luise niedergelegt.
© Quelle: Roberto Pfeil/dpa
Freudenberg. An der Schule der getöteten 12-jährigen Luise in Freudenberg bei Siegen (Nordrhein-Westfalen) nehmen sich Schüler und Lehrer weiterhin viel Zeit für Gespräche. Normaler Unterricht finde noch nicht wieder statt, sagte Christoph Söbbeler, Sprecher der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg. „Die Schule ist im Moment der Ort, an dem für die Schülerinnen und Schüler Austausch und Trauer möglich sind.“ Nachdem bekannt wurde, dass Luise wohl von einem 12- und einem 13-jährigen Mädchen aus ihrem Bekanntenkreis erstochen wurde, sei der Gesprächsbedarf noch einmal groß, sagte Söbbeler.
Die Kinder und Jugendlichen seien den ganzen Schultag mit ihren Klassenlehrern zusammen. „Es gibt Halt, in gewohnter Umgebung mit vertrauten Menschen zusammen zu sein – gerade jetzt, wo andere Gewissheiten zusammengebrochen sind“, sagte Söbbeler. Psychologen und Fachleute der Bezirksregierung seien weiterhin an der Schule - auch um die Lehrer zu unterstützen. Lehrer bekämen etwa Vorschläge, wie sie ein gutes Gespräch mit ihren Klassen anstoßen und auf die Emotionen der Schüler reagieren könnten. Weitere Details nannte er nicht. „Es ist wichtig für alle, dass die Schule jetzt ein geschützter Raum ist.“
Zwölfjährige Luise von zwei Kindern erstochen
Die zwölfjährige Luise ist erstochen worden. Das hat die Obduktion ergeben. Als Täterinnen wurden zwei strafunmündige Mädchen ermittelt.
© Quelle: dpa
Bei der Frage, wann die Klassen wieder zum normalen Unterricht zurückkehren, lasse man der Schule große Freiheiten. „Es ist kein Zwang da, ins Stundenplan-Korsett zurückzukehren.“ Jede Klasse könne erstmal für sich entscheiden, ob normaler Unterricht wieder hilfreich sei oder nicht.
Fall Luise F.: Weiter keine Spur von der Tatwaffe
Derweil geht die Suche der Polizei nach der Tatwaffe weiter. Mehr als 30 Beamte hatten das Gebiet rund um den mutmaßlichen Tatort im Grenzgebiet von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen am Dienstag noch einmal durchsucht – aber ohne Erfolg, wie die Staatsanwaltschaft Koblenz am Mittwoch mitteilte.
Die zwölfjährige Luise war seit Samstag vermisst worden und am Sonntag tot in der Nähe eines Radweges auf rheinland-pfälzischem Gebiet unmittelbar an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen gefunden worden. Bei der Obduktion wurden zahlreiche Messerstiche festgestellt. Das Mädchen war nach Angaben der Ermittler verblutet. Die 12- und 13-jährige Mädchen haben die Tat gestanden.
RND/dpa