Dürre lässt Nazi-Kriegsschiffe aus der Donau auftauchen
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Ein Wrack der deutschen Schwarzmeerflotte, die im September 1944 von der deutschen Marine in der Donau bei dem serbischen Dorf Prahovo versenkt wurde, um den Wasserweg für Russen und jugoslawische Partisanen zu sperren, ist Jahrzehnte nach Kriegsende wieder aus dem Fluss aufgetaucht (Archivbild).
© Quelle: picture-alliance/ dpa
Prahovo. Der durch die anhaltende Dürre sinkende Pegelstand hat im serbischen Teil der Donau zahlreiche deutsche Kriegsschiffe aus dem Zweiten Weltkrieg aus dem Wasser auftauchen lassen. Die Schiffe sind zum Teil gut erhalten – Rümpfe, Masten und Kajüten sind deutlich über dem Wasserspiegel erkennbar. Einwohner der Stadt Prahovo warnen: Die Schiffe sind zum Teil noch mit einer explosiven Fracht beladen.
Wie das Video der Nachrichtenagentur Reuters zeigt, sind die verrotteten Nazi-Kriegsschiffe über den gesamten Fluss verstreut. Einige liegen mitten im Flussbett, andere sind halb durch Sandbänke verdeckt.
Wasser weg, Wrack da – Pegeltiefstand der Donau legt gefährliche Fracht deutscher Kriegsschiffe frei
Die seit Jahren schlimmste Dürre in Europa hat den Pegel der mächtigen Donau auf einen der niedrigsten Stände seit fast einem Jahrhundert sinken lassen.
© Quelle: Reuters
Die Schiffe wurden im Jahr 1944 versenkt, als sich die deutsche Schwarzmeerflotte auf dem Rückzug vor den sowjetischen Truppen befand, heißt es. Das Problem: Die Schiffe sollen zum Teil mit uralter Munition und Sprengstoff beladen sein. Noch heute stellen sie eine große Gefahr für den Schiffsverkehr dar.
Donau kaum noch befahrbar
Dieser ist nahe der Stadt Prahovo ohnehin schon stark eingeschränkt. Dort ist durch die Dürre der schiffbare Bereich der Donau von 180 auf 100 Meter geschrumpft. „Die Deutschen haben uns eine große ökologische Katastrophe hinterlassen, die uns Einwohner bedroht“, sagt ein 74-jähriger Rentner aus Prahovo im Interview.
Die serbische Regierung hat unterdessen im März 2022 eine Ausschreibung für die Beseitigung der Schiffswracks und die Bergung der gefährlichen Munition veröffentlicht. Die Kosten dafür sollen rund 29 Millionen Euro betragen. Das Problem gibt es derweil nicht nur in Serbien. Auch in Ungarn tauchen Weltkriegswracks aus der Donau auf – beispielsweise im Fluss nahe der Stadt Vamosszabadi im Nordwesten des Landes.
RND/ag
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