Drei Tote bei Razzia im Westjordanland
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Israelische Soldaten nehmen an einer Razzia teil (Archivbild).
© Quelle: -/XinHua/dpa
Ramallah. Bei einer israelischen Razzia im Westjordanland sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums am Donnerstag drei Palästinenser getötet worden. Das israelische Militär gab an, es habe in der Stadt Dschenin jemanden verhaften wollen, als Soldaten unter Beschuss geraten seien. Die Soldaten hätten daraufhin scharf geschossen. Dschenin und ein Flüchtlingslager in der Umgebung gelten als Hochburg palästinensischer Extremisten.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, es sei zwischen Bewohnern Dschenins und Israelis zu „Konfrontationen und gewalttätigen Zusammenstößen“ gekommen. In palästinensischen Medien wurden Aufnahmen gezeigt, auf denen zu sehen sein soll, dass ein Rettungswagen von israelischen Schüssen getroffen wurde.
Palästinenserrufen zu Generalstreik auf
Zunächst war unklar, ob es sich bei den getöteten Palästinensern um Mitglieder einer Extremistengruppe handelte. Auf alten Fotos, die im Internet veröffentlicht wurden, posierten zwei der drei Männer mit Schusswaffen. Palästinenser in Dschenin riefen zu einem Generalstreik auf, um Solidarität mit den Angehörigen der Getöteten zu zeigen.
In diesem Jahr sind bei Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern im Westjordanland und in Ost-Jerusalem mehr als 140 Palästinenser getötet worden. Nach israelischen Angaben handelte es sich bei den meisten davon um Extremisten. Unter den Toten waren aber auch Steine werfende Demonstranten und Personen, die an den Zusammenstößen nicht beteiligt waren.
Die Razzien sind eine Folge von palästinensischen Anschlägen gegen Israelis im Frühling. Das Militär argumentiert, damit sollten Netzwerke von Extremisten aufgelöst und Angriffe verhindert werden. Bei palästinensischen Anschlägen in Israel und im Westjordanland sind in diesem Jahr mindestens 30 Menschen getötet worden. Palästinenser fassen die Razzien als Ausdruck der israelischen Besatzung des Westjordanlands auf.
RND/AP