Dramatische Umsatzeinbrüche: 2G und 2G plus verschärfen Lage von Restaurants und Hotels
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Die Corona-Pandemie setzt der Hotel- und Gaststättenbranche das zweite Jahr in Folge zu.
© Quelle: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dp
Das Hotel- und Gaststättengewerbe kämpft seit Ausbruch der Corona-Pandemie ums Überleben. Die Einführung von 2G und 2G plus diesen Herbst hat die ohnehin schwierige Lage der Branche nun noch einmal verschärft. Das verdeutlicht eine aktuelle Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), an der sich 4800 Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Gastgewerbe beteiligten.
Laut der Umfrage verzeichnen 78,2 Prozent der Betriebe seit Einführung der 2G-Regel Umsatzverluste. Durchschnittlich sank der Umsatz um 53,1 Prozent. Noch gravierender sind die Rückgänge, wenn geimpfte und genesene Gäste zusätzlich zu ihrem Zertifikat auch noch einen negativen Corona-Test vorlegen müssen. Unter diesen Voraussetzungen melden neun von zehn Betrieben (88 Prozent) Umsatzausfälle. Durchschnittlich betrugen die Verluste durch 2G plus 62 Prozent.
Dehoga-Präsident fordert ausreichende Hilfen
„Für viele Betriebe kommt 2G plus einem Lockdown gleich“, sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick laut einer Mitteilung des Verbandes. Von der Politik fordert Zöllick nun Planungssicherheit und ausreichende Hilfen für die betroffenen Unternehmen. Um das Überleben der in Not geratenen Betriebe zu sichern, brauche es einen angemessenen Schadensausgleich für alle Unternehmen unabhängig von ihrer Größe und Mitarbeiterzahl.
Wichtig sei auch, dass die Gäste nicht durch ständig wechselnde Regelungen verunsichert würden, so Zöllick: „Ich erwarte, dass Politiker jetzt nicht mit aktionistischen Appellen, die über die jeweilige Landesverordnung hinausgehen, für zusätzliche Verunsicherung sorgen und dadurch erneute Stornierungen provozieren.“ Die Politik habe die Regelungen für die Betriebe definiert, diese müssten jetzt konsequent umgesetzt werden. Verordnungen würden teilweise extrem kurzfristig, quasi über Nacht, veröffentlicht und träten dann bereits am Folgetag in Kraft. Das sei inakzeptabel.
Viele Weihnachtsfeiern bereits abgesagt
Vor Ausbruch der Pandemie konnten viele Unternehmen im Gastgewerbe gerade um die Weihnachtsfeiertage und zu Silvester überdurchschnittlich viel Geld einnehmen. Daher treffen die verschärften Maßnahmen kurz vor Weihnachten die Branche besonders hart. Laut des Dehoga wurden bereits viele Weihnachtsfeiern storniert, Stammtische und Familienfeste ins private Räumlichkeiten verlegt.
Auch im kommenden Jahr ist für das Gastgewerbe zurzeit keine Besserung in Sicht. Am Donnerstag wurde bekannt, dass die weltgrößte Tourismusmesse ITB in Berlin zum zweiten Mal in Folge abgesagt wird. Das trifft nicht nur die Reisebranche, sonder auch die Stadt- und Tagungshotels in der aktuellen Situation hart. Statt der geplanten Präsenzmesse vom 9. bis 13. März 2022 mit zahlreichen Ausstellern soll die weltgrößte Reisemesse nun digital stattfinden.
RND/jaf