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Vermummungsverbot

CSD in Recklinghausen: Polizei verbietet Hundemasken

In vielen Städten sind auf dem Christopher Street Day auch Teilnehmer mit Hundemasken, sogenannte Human Puppies, dabei. (Archivbild)

In vielen Städten sind auf dem Christopher Street Day auch Teilnehmer mit Hundemasken, sogenannte Human Puppies, dabei. (Archivbild)

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Beim Christopher Street Day sieht man sie oft: Männer, die sich als Hunde verkleiden und sich wie die Tiere verhalten – mit Halsband, Leine, Handschuhen und Hundemasken. Beim CSD in Recklinghausen durften Anhänger des Rollenspiels „Pupplay“ dieses Jahr allerdings ihre Masken nicht tragen, wie die „Bild“-Zeitung und das Portal Queer.de meldeten. Den Berichten zufolge verbot die Polizei rund 30 Teilnehmern die Verkleidung unter Berufung auf das Vermummungsverbot.

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Demnach hätten die Beamten den Besuchern der LGBTQI+-Parade am Samstag gesagt, ihnen drohten Anzeigen, wenn sie sich nicht an das Verbot halten würden. Außerdem würde der gesamte CSD beendet werden. Ein Betroffener kritisierte das und sagte der „Bild“, Pupplay gehöre „zur großen, vielfältigen Gemeinschaft einfach dazu“. Ein Fetisch gebe der Community ein Gemeinschaftsgefühl und sei nichts Unanständiges, das nur im Schlafzimmer stattfinden dürfe.

Ähnliche Fälle in früheren Jahren

Laut den Berichten gab es 2018 eine ähnliche Situation, als die Polizei beim CSD in Essen das Tragen von Hundemasken verbot. Damals hatte das nordrhein-westfälische Innenministerium im Nachhinein auf Anfrage der Grünen eingeräumt, dass es eigentlich kein Verbot hätte geben dürfen. Denn das Tragen der Masken falle unter die Meinungsäußerung oder künstlerische Verwirklichung.

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Die Polizei habe das intern aufgearbeitet und werde die Einsatzkräfte „entsprechend sensibilisieren“, hieß es damals aus dem Ministerium. Allerdings gab es laut Queer.de schon ein Jahr später wieder ein Verbot – beim CSD 2019 in Aachen.

Gemischte Reaktionen im Netz

Im Netz kritisieren Mitglieder der LGBTQI+-Community die Situation in Recklinghausen und die wiederkehrenden Verbote. Ein User schreibt: „Alle Jahre wieder und es ist so ermüdend.“

Auf der anderen Seite findet das Verbot auch Zuspruch auf Twitter: Mehrere Nutzer begrüßen das Vorgehen der Polizei und berufen sich dabei vor allem auf den Schutz von Kindern.

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Zum aktuellen Fall in Recklinghausen erklärte das Innenministerium der „Bild“, die Landesregierung halte an ihrer Position von 2018 grundsätzlich fest und werde den aktuellen Fall nun prüfen und „fachlich bewerten“.

RND/toe

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