Bayrischer Minister zahlt 130 Euro für Kuhfladen
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Hubert Aiwanger (r - Freie Wähler), Stellvertretender Ministerpräsident und bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landentwicklung und Energie, überreicht dem Landwirt Georg Schweiger auf einer Weide in Pähl einen Umschlag mit 130,00 Euro in Bar aus der Privattasche Aiwangers. Wegen einer angeblichen hohen Kuhfladen-Dichte auf der Straße hat sich zuvor ein Anwohner bei den Behörden beschwert.
© Quelle: Peter Kneffel/dpa
Pähl. Medienrummel auf der Kuhwiese: Vor laufenden Kameras hat Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Montag in Pähl im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau einem Landwirt 130 Euro überreicht - die Höhe eines Bußgelds mit Gebühren, das der Bauer zahlen soll, weil seine Kühe auf der Straße zu viele Fladen hinterlassen hatten. Ein Anwohner hatte sich beschwert.
Schön verpackt und gut sichtbar in einer Klarsichthülle hatte Aiwanger das Geld - aus eigener Tasche, wie er betont - für die Übergabe verpackt. „Schauen wir mal, ob die Kühe noch scheißen dürfen“, sagte der Minister. Es führe „deutlich zu weit“, wenn Bauern zur Kasse gebeten würden, weil ihre Kühe auf dem Weg zur Weide Hinterlassenschaften produzierten. Er gebe ein „klares Bekenntnis für Weidetierhaltung“ ab. Wenn die Gemeinde den Bußgeldbescheid zurücknehme, gehe das Geld als Spende an den örtlichen Kindergarten.
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Der Landwirt Georg Schweiger steht in der Ortschaft Pähl im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau auf einer Weide. Wegen einer angeblichen hohen Kuhfladen-Dichte auf der Straße hat sich zuvor ein Anwohner bei den Behörden beschwerte. Nun soll der Bauer 100 Euro Bußgeld plus 30 Euro Gebühren zahlen.
© Quelle: Peter Kneffel/dpa
Pähls Bürgermeister Werner Grünbauer war allerdings nicht zu dem Termin geladen. Grünbauer, selbst Landwirt, hatte vergangene Woche erläutert, dass keineswegs jede Verschmutzung der Straße zu einem Bescheid führe. Hier aber sei das Maß „klar und deutlich“ überschritten gewesen. Das Landratsamt, bei dem sich der Anwohner beschwert hatte, habe die Gemeinde zum Handeln aufgefordert.
Inzwischen ist die Ursache des Streits, der sich dem Vernehmen nach geraume Zeit hinzog, nicht mehr vorhanden. Der Bauer hat einen Laufstall gebaut. Seit vergangenem Mittwoch treibe er seine Kühe nicht mehr über die Straße auf die Weide.
RND/dpa