Autoclub-Chef schimpft über Bußgeldkatalog: “Führerschein-Vernichtungsmaschine”

Künftig gibt es für Autofahrer härtere Strafen, wenn sie sich nicht an die Verkehrsregeln halten. (Symbolbild)

Künftig gibt es für Autofahrer härtere Strafen, wenn sie sich nicht an die Verkehrsregeln halten. (Symbolbild)

Von diesem Dienstag (28. April) an müssen Autofahrer neue Vorschriften beachten, es gibt zahlreiche Änderungen in der Straßenverkehrsordnung (StVo). Rasern zum Beispiel drohen höhere Bußgelder und schneller ein Fahrverbot. Autofahrer sollen mehr Rücksicht auf Radfahrer und auch Fußgänger nehmen – so lässt sich das Ziel der neuen Verkehrsregeln zusammenfassen.

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Einer, der davon gar nicht begeistert ist, ist Michael Haberland vom Autoclub Mobil in Deutschland. In einem Gastbeitrag für den “Focus” regt er sich über die Änderungen auf: “Ausgerechnet jetzt in der Corona-Krise, wo wir ganz andere Sorgen haben, findet hier eine Bußgeldverschärfung statt, die in unseren Augen einer Führerschein-Vernichtungsmaschinerie gleicht”, sagt er darin. “Da wird zum Beispiel das Bußgeld innerorts so drastisch erhöht und verschärft, dass man jetzt ab 21 km/h zu schnell bereits den Führerschein weg hat. Bisher waren das 31 km/h.”

Schneller Punkte in Flensburg und höhere Bußgelder

Haberland nennt ein weiteres Beispiel, das ihm gegen den Strich geht: “Außerorts, zum Beispiel auf einer Autobahn, war früher ab 41 km/h der Führerschein weg für einen Monat; jetzt ab 26km/h zu schnell.” Auch die Punkte in Flensburg und die Bußgelder stiegen an. “Wir glauben, das Ganze ist nicht notwendig, ist unverhältnismäßig und überhaupt nicht passend”, sagt der Autoclub-Chef, “denn es findet ohne Not statt”.

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Er führt weiter aus: “Die Statistik sagt etwas ganz anderes. Die Statistik sagt, dass es in Deutschland noch nie so wenig Verkehrstote wie 2019 gab. In 60 Jahren.” Das heiße ihm zufolge: “Unsere Autos sind gut, unsere Autofahrer sind die besten der Welt wahrscheinlich und wir haben auch gute Autobahnen und Straßen.” Sein Fazit: “Es herrscht hier überhaupt kein Bedarf, so massiv das Ganze zu verschärfen für uns Autofahrer. Wir riskieren viel mehr Geld, wir riskieren deutlich mehr Punkte und natürlich den Lappen weg.” Das sei ärgerlich vor allem für Vielfahrer, geschäftliche Fahrer und auch Familien - “wo man einfach mal den Führerschein braucht”.

Ganz zum Schluss sagt Haberland dann noch: “Das heißt nicht, dass man sich nicht an die Regeln hält, aber die Regeln so massiv und drastisch ohne Not zu verschärfen, halten wir für einen Fehler.”

RND/hsc

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