Nach Angriff auf Polizisten in Trier: 16-Jähriger verhaftet – Durchsuchungen bei neun Verdächtigen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/7NMNA3KVINCWBFTEKRJHKK3VTY.jpeg)
Markierungen stehen auf einem Tatort um eine Diskothek in Trier. Dort haben Mitte Februar etwa 40 Personen mehrere Polizisten angegriffen und teilweise verletzt.
© Quelle: Harald Tittel/dpa
Trier. Nach dem Angriff auf Polizisten in Trier bleibt ein 16-jähriger Tatverdächtiger weiterhin in Untersuchungshaft. Der Jugendliche sei am Mittwoch einem Ermittlungsrichter vorgeführt worden und werde nun in eine Jugendstrafanstalt gebracht, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Gegen den 16-Jährigen sei bereits am Montag ein Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des schweren Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte sowie der gefährlichen Körperverletzung erlassen worden.
Am Mittwochmorgen wurden nach Angaben der Ermittler zudem Wohnungen von insgesamt neun Verdächtigen durchsucht. Dabei seien Beweismittel sichergestellt worden, die nun ausgewertet würden, sagte ein Polizeisprecher.
Nach Angriff auf Polizisten in Trier: Ermittlungen laufen auf Hochtouren
Nach einem Angriff auf Polizisten in Trier mit fünf verletzten Beamten sucht die Polizei weiter nach den Tatverdächtigen.
© Quelle: dpa
„Die intensiven Ermittlungen der Polizei haben Erfolg“, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD). „Vor allem zeigen die Durchsuchungen und die Festnahme, dass der Staat solchen brutalen Attacken wehrhaft begegnet.“
Bei Ermittlungen vor einem Nachtclub eskalierte die Lage
In der Nacht zum 17. Februar 2023 sollen vor der Diskothek „Secret Club“ 13 Polizisten bis zu 40 Angreifern gegenübergestanden haben, die mit Glasflaschen, Holzstöcken und Schaufeln auf die Beamten losgegangen sein sollen. Die Polizei war wegen einer Körperverletzung alarmiert worden. Bei den Ermittlungen dazu auf dem Platz vor dem Club eskalierte die Lage.
Fünf Polizisten - eine Frau und vier Männer - wurden verletzt, zwei davon von Pfefferspray der Polizei. Als die Lage eskalierte, gab ein Polizist zwei Warnschüsse in die Luft ab, daraufhin liefen laut Polizei zahlreiche mutmaßliche Angreifer weg. Zwei Verdächtige waren vorübergehend festgenommen worden.
Zwischenzeitlich ermittelten gut 100 Beamte in dem Fall
Insgesamt werde gegen zwölf Beschuldigte ermittelt, gegen zehn wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte und der gefährlichen Körperverletzung sowie gegen zwei wegen des Verdachts des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte und der Körperverletzung, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft.
Zur Aufklärung hatte die Polizei eine Ermittlungsgruppe mit rund 100 Beamten eingesetzt und um Video-Einsendungen gebeten. Politiker in Land und Bund hatten die nächtliche Attacke scharf verurteilt. Inzwischen sei die Ermittlungsgruppe verkleinert worden, sagte der Polizeisprecher. Ob es zu weiteren Festnahme komme, hänge vom Verlauf der Ermittlungen ab.
RND/dpa