Abschlussrede über queere Identität: Highschool-Schüler wird von Schulleiter unterbrochen
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In den USA hat ein Highschool-Absolvent mit seiner Rede für queere Identitäten ein Zeichen gesetzt. (Symbolbild)
© Quelle: Unsplash/Unsplash/obs
Die Rede eines Highschool-Absolventen der Eastern Regional High School in New Jersey schlägt hohe Wellen. Der 18-jährige Schüler Bryce Dershem spricht bei der Abschlusszeremonie seiner Schule über seine queere Identität - und wird daraufhin vom Schulleiter unterbrochen.
Schulleiter nimmt Absolvent Mikrophon und Notizen weg
Wie ein Video der Veranstaltung zeigt, erscheint der Schulleiter nur wenige Momente, nachdem Dershem erstmals sein Coming-Out erwähnt, hinter der Bühne. Kurz darauf verstummt das Mikrofon des Schülers. Der Schulleiter nimmt ihm das Mikrofon weg und schnappt sich die Notizzettel, die auf dem Podium vor Bryce Dershem liegen. Wie die „New York Times“ berichtet, habe der Schulleiter Robert M. Tull technische Probleme vorgetäuscht, um den Absolventen am Weiterreden zu hindern.
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Als ein neues Mikrofon herangetragen wird, ermutigt das Publikum Dershem, mit seiner Rede fortzufahren. „In diesem Moment entfachte eine Leidenschaft in mir, dass ich diese Rede halten muss“, sagt er der „NYT“. „Weil das genau die Art von Stigma ist, gegen das ich ankämpfen will.“ Daraufhin habe er ausschließlich aus dem Gedächtnis zitiert. „Ich war während der ganzen Rede ein einziges Chaos und so verletzlich.“
Highschool-Absolvent spricht über Magersucht und Depressionen
Der 18-Jährige spricht vor Publikum über seinen Kampf gegen die Magersucht, für die er sechs Monate in Therapie war. „Ich habe so lange versucht, mich unter den gesellschaftlichen Erwartungen zu beugen, zu brechen und zu schrumpfen.“ Das sei nun vorbei. Dershem wolle anderen Schülern und Schülerinnen als „früher suizidgefährdeter, magersüchtiger, queerer“ Schüler sagen, dass jede Identität berechtigt ist.
Laut der „NYT“ seien Schulleiter und Schüler in den Wochen vor der Abschlusszeremonie oft im Disput wegen der Abschlussrede gewesen. Kurz vor der Abschlussfeier habe Robert M. Tull dem Schüler sogar ein Ultimatum gestellt, entweder eine überarbeitete und von ihm autorisierte Rede zu halten oder gar keine. Dershem habe sich schließlich gemeinsam mit seiner Familie dazu entschieden, die Rede nach seinen eigenen Vorstellungen zu halten.
RND/al