Wie viel Schuld hatten die Demonstrierenden?

Abschlussbericht zu tödlichem Unfall während Klimaprotesten: Spezialfahrzeug kam acht Minuten später

Das Rad eines Fahrrades liegt auf der Bundesallee in Berlin-Wilmersdorf. Eine Radfahrerin ist bei dem Verkehrsunfall mit einem Lastwagen lebensgefährlich verletzt worden. Auch der Lkw-Fahrer wurde bei dem Unfall verletzt. Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr sind nach Angaben eines Sprechers wegen Protesten von Klimademonstranten zudem verspätet am Unfallort eingetroffen.

Die Radfahrerin wurde in Berlin von einem Betonmischer überrollt.

Die Berliner Feuerwehr hat ihren Abschlussbericht zum Einsatz beim Unfall einer Radfahrerin vorgelegt, deren Rettung durch Klimaproteste behindert worden sein soll. Der Bericht liegt der Berliner Senatsinnenverwaltung vor, wie Sprecher Thilo Cablitz am Mittwoch auf Anfrage sagte. Er werde – wie andere Unterlagen auch – der Staatsanwaltschaft zur Verfügung gestellt. Cablitz warnte vor voreiligen Schlüssen. „Der komplexe Sachverhalt muss in Gänze durch die Staatsanwaltschaft im Rahmen der Ermittlungen aufgearbeitet werden.“ Weitere Angaben machte er nicht.

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Nach einem Bericht der „Berliner Zeitung“ war die Radfahrerin mit einem Bein unter einem Rad des Lkw eingeklemmt. Laut Feuerwehr hätten die Rettungskräfte durch den Stau sieben bis neun Minuten verloren. Aber auch das Anheben des Betonmischers hätte Zeit gekostet und die Situation des Opfers verschlechtert. Daher wollten die Feuerwehrleute in Absprache mit der Notärztin nicht länger warten. Ein Feuerwehrmann fuhr den Lkw vom Bein der Frau herunter.

Feuerwehrmann fuhr Lkw vom Bein der Frau herunter

Die „B.Z.“ schrieb unter Berufung auf den Abschlussbericht, dass das Spezialfahrzeug acht Minuten später als ursprünglich prognostiziert am Unfallort eingetroffen sei - da hatten Retter die 44-Jährige bereits befreit. „Durch rechtzeitiges Eintreffen des Rüstwagens hätten sich den Verantwortlichen vor Ort weitere Handlungsoptionen geboten“, zitiert die Zeitung aus dem Bericht.

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Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte berichtet, die Notärztin habe unabhängig vom Stau wegen der schnellen Befreiung des Opfers auf das Anheben des Lkw verzichtet. Von der Berliner Feuerwehr hieß es dazu, es gebe mehrere Sichtweisen. Neben der Ärztin hätten sich auch der Gesamteinsatzleiter und der technische Fachberater geäußert.

Die Radfahrerin war am 31. Oktober von einem Betonmischer überrollt worden und später gestorben. Weil das Spezialfahrzeug der Feuerwehr im Stau nach einem Klimaprotest steckte, war die Gruppe Letzte Generation scharf kritisiert worden.

RND/dpa

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