Maßnahmen zur Kostenentlastung

ADAC ist für 9-Euro-Ticket - und gegen autofreie Sonntage

Ab Juni soll in Deutschland für drei Monate das 9-Euro-Ticket erhältlich sein, mit dem man bundesweit im Nah- und Regionalverkehr fahren kann.

Ab Juni soll in Deutschland für drei Monate das 9-Euro-Ticket erhältlich sein, mit dem man bundesweit im Nah- und Regionalverkehr fahren kann.

Berlin. Der Automobilclub ADAC erhofft sich von dem geplanten 9-Euro-Ticket, dass Autofahrerinnen und Autofahrer den öffentlichen Personennahverkehr stärker als bisher nutzen. „Das 9-Euro-Ticket ist eine super Sache“, sagte ADAC-Präsident Christian Reinicke den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es sei „durchaus zu wünschen, dass eine hoffentlich gute Erfahrung mit dem Öffentlichen Verkehr den ein oder anderen Autofahrer überzeugt“.

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Ab Juni soll für drei Monate bundesweit ein günstiges Ticket im Nah- und Regionalverkehr gelten, für 9 Euro pro Monat.

Entlastung wirkt nur halb

Die Maßnahmen der Bundesregierung, um Verbraucherinnen und Verbraucher von den steigenden Kosten infolge des Krieges in der Ukraine zu entlasten, bewertete Reinicke positiv. Zugleich müsse man sich auf dauerhaft höhere Preise von fossilen Brennstoffen einstellen. Der Staat müsse dazu beitragen, dass jeder mobil bleiben könne. Bei den Abgaben müsse sich der Staat stärker an der CO2-Vermeidung ausrichten, forderte Reinicke. Die dreimonatige Absenkung der Energiesteuer im Entlastungspaket könne eine Chance sein, Lehren für die Zukunft zu ziehen.

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Auf Kritik stößt, dass die höhere Pendlerpauschale nur für die einfache Fahrt gilt: „Für gewöhnlich gehört zur Hinfahrt ins Büro aber noch die Rückfahrt nach Hause. Die Entlastung wirkt also nur halb“, sagte er. Der ADAC hätte sich zudem eine Erhöhung ab dem ersten Kilometer gewünscht.

Steuersenkung und Öl-Embargo abstimmen

Um Preissteigerungen bei Kraftstoffen entgegenzuwirken, schlägt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) vor, die geplante Energiesteuersenkung zeitlich an ein Öl-Embargo auf europäischer Ebene zu binden. „Man muss sich auf gestiegene Kraftstoffpreise einstellen“, sagte vzbv-Expertin Marion Jungbluth.

„Unsere Hoffnung ist, dass dieser Effekt zeitlich mit der beschlossenen Energiesteuersenkung zusammenfällt und sich eine Kompensation ergibt“, sagte sie. Misslich wäre es laut Jungbluth, wenn die Steuersenkung in dem Moment, wo die Preise steigen, bereits wieder auslaufe. Sie schlägt deshalb vor, den Beginn der Steuersenkung auf die Umsetzung eines Embargos abzustimmen.

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Langsames Fahren gegen hohen Spritverbrauch

Autofreie Sonntage lehnt der ADAC hingegen ab. Um den Spritverbrauch zu senken, rief ADAC-Präsident Reinicke stattdessen zu gemäßigtem Tempo auf den Straßen auf: „Beim Spritverbrauch hilft langsameres Fahren sicher“, sagte Reinicke den Zeitungen der Funke-Gruppe. „Ich glaube nicht, dass es Sonntagsfahrverbote braucht, zumal eine Mehrheit sie ablehnt.“

Sonntagsfahrverbote seien Symbolpolitik. Die Forderung nach einem Tempolimit 130 macht sich der ADAC aber nicht zu eigen: „Derzeit ist eine leichte Mehrheit dafür und eine kaum geringere Gruppe dagegen“, sagte Reinicke. „Solange die Verhältnisse so knapp sind, wird sich der ADAC nicht für eine Seite positionieren.“

RND/dpa

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