Sachsens Freie Wähler stehen vor einer Zerreißprobe. Rund ein Drittel der Mitglieder ist ausgetreten. Während das Bundeschef Hubert Aiwanger begrüßt und sich die einzig Verbliebene im Landesvorstand dafür feiert, stellt sich die Frage, wo sich die Abtrünnigen künftig engagieren – auch der Name von AfD-Mitgründer Bernd Lucke wird dabei genannt.
Leipzig. Bei der letzten Landtagswahl holten die Freien Wähler in Sachsen 3,4 Prozent der Zweitstimmen. Bundesvorsitzender und Vize-Regierungschef in Bayern, Hubert Aiwanger, hatte den Sachsen mit ihrer Spitzenkandidatin Cathleen Martin sogar 5,5 Prozent zugetraut. Weil, wie er im LVZ-Interview damals sagte, die Freien Wähler seit Jahren auf kommunaler Ebene Verantwortung übernehmen, Pragmatiker sind und Brücken zu anderen Parteien bauen können.
Von dieser Euphorie sind die 2011 gegründeten Freien Wähler Sachsen derzeit weit entfernt. Kurz vor dem Jahreswechsel gaben drei der vier Vorstandsmitglieder ihren Rücktritt bekannt. Damit bleibt nur noch Denise Wendt im Vorstand übrig.