Irritationen um Pflegeheime
Viele warten in Sachsen sehnlichst darauf, endlich einen Termin für eine Corona-Schutzimpfung erhalten zu können. Seit Donnerstag sind dafür nun mehr Menschen berechtigt. Senioren zwischen 65 und 80 Jahren müssen allerdings weiter ausharren und Abstand halten.
Dresden/Berlin.Sachsen erweitert seine Impfkampagne: Seit Donnerstag werden im Freistaat auch Termine für die sogenannte zweite Prioritätsgruppe vergeben. Diese ist allerdings aufgrund der beschränkten Impfstoffmengen noch auf jüngere Menschen mit schweren Erkrankungen oder Kontakt zu Pflegebedürftigen sowie Lehrer und Erzieher beschränkt. Wer zwischen 65 und 80 Jahren alt ist, muss auch weiterhin noch abwarten und Abstand halten. Denn noch gibt es auch bei den über 80-Jährigen in Sachsen weiterhin Impflücken, die erst geschlossen werden sollen.
Laut täglichem Impfmonitor des Robert-Koch-Instituts (RKI) hängt der Freistaat vor allem beim Schutz in den besonders gefährdeten Pflegeheimen weit zurück. Erst 33.000 Bewohnerinnen und Bewohner hatten bis zum Mittwoch ihre erste Impfung erhalten, heißt es aus Berlin. Das ist nur etwas mehr als die Hälfte der insgesamt 60.000 in den Heimen, bei der zweiten Dosis sind es angeblich noch unter 20 Prozent. In anderen Bundesländern nähern sich die Angaben hier bereits der kompletten Durchimpfung an. Auch bei den über 80-Jährigen, die nicht in stationärer Pflege leben, gibt es laut RKI in Sachsen noch erheblichen Nachholbedarf: Erst 67.000 der ältesten Senioren hatten bis zum Donnerstag im Freistaat ihre Erstimpfung erhalten – das ist etwa ein Viertel der Bevölkerungsgruppe.