Streik im Handel: Mitarbeiter von Netto, Edeka und H&M in Leipzig fordern mehr Lohn
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Verdi-Kundgebung am Volkshaus, der Einzelhandel wurde zum Streik aufgerufen.
© Quelle: knofe_d
Leipzig/Berbersdorf. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat am Donnerstag zum Streik im Großhandel aufgerufen. Nach Angaben von Verdi-Sprecher Thomas Schneider beteiligen sich mindestens 200 Beschäftigte von Aldi, Netto, Kaufland, H&M und Primark. „Es wird zu enormen Engpässen kommen“, sagt Schneider.
Manche Filialen seien nur gering besetzt, andere blieben am Donnerstag ganz geschlossen. „Es kann auch vorkommen, dass Führungskräfte an der Kasse sitzen, um den Laden am Laufen zu halten“, so Schneider.
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Verdi-Mitglieder aus dem Einzelhandel haben sich am 8.6.2023 am Leipziger Volkshaus zu einer Kundgebung getroffen.
© Quelle: Dirk Knofe
Supermärkte und Läden
Folgende Filialen in Leipzig und Umgebung können vom Streik betroffen sein:
– Kaufland: Großpösna (Sepp-Verscht-Straße 1), Schönau (Kiewer Straße 30), Reudnitz (Dresdner Straße 80), Großzschocher (Anton-Zickmantel-Straße 42), Georg-Schuhmann-Straße 105 und in Torgau (Außenring 1 und Turnierplatzweg 1)
– Aldi und Netto: Alle Filialen in Leipzig
– H&M: Alle drei Filialen (Paunsdorfer Allee 1, Brühl 1, Petersstraße 20)
– Primark: Leipzigs einzige Filiale (Hainstraße 21-23)
Auch Streik im Großhandel
Beschäftigte im Zentrallager von Edeka in Berbersdorf im Landkreis Mittelsachsen sowie im Phoenix Pharmahandel in Leipzig sollen ebenfalls ihre Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft in Leipzig erklärte.
Bis zum späten Mittag kann es nach Einschätzung von Verdi-Sprecherin Andrea Busch noch zu Einschränkungen bei Medikamentenlieferungen kommen. Denn: „Viele Streikhelferinnen und -helfer, die sonst aus anderen Bundesländern rekrutiert werden, fallen wegen des Fronleichnam-Feiertags aus“, erklärt sie. „Daher wird es eine Weile dauern, bis alles wieder läuft.“
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„Die dramatischen Preissteigerungen bei Lebensmitteln, Energiekosten, Mieten und Mobilitätskosten einerseits und die Hinhaltetaktik der Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen andererseits treibt die Menschen auf die Straße“, sagte Verhandlungsführerin Sylke Hustan.
Der überwiegende Teil der Beschäftigten im Handel sei akut von Armut bedroht. Für die Beschäftigten im sächsischen Groß- und Außenhandel fordert Verdi deshalb neben einer Lohnerhöhung auch eine Inflationsausgleichsprämie.