Landgericht

„Shiny Flakes“ und „Candylove“: Drogenprozess in Leipzig erneut verschoben

Shiny Flakes: Maximilian Schmidt als Protagonist in der Netflix-Doku „Shiny Flakes: The Teenage Drug Lord“: Jetzt soll er noch während der Haft einen neuen Drogen-Versand aufgezogen haben.

Shiny Flakes: Maximilian Schmidt als Protagonist in der Netflix-Doku „Shiny Flakes: The Teenage Drug Lord“: Jetzt soll er noch während der Haft einen neuen Drogen-Versand aufgezogen haben.

Leipzig. Der geplante Prozess gegen den als Kinderzimmer-Dealer bekannt gewordenen Leipziger Maximilian Schmidt (27) und vier weitere Mitangeklagte im Alter zwischen 24 und 42 Jahren wird erneut verschoben. Wie das Landgericht Leipzig mitteilte, sei eine Verlegung des Starttermins vom 11. Januar auf den 23. Januar notwendig. Der Grund: Schon am zweiten Verhandlungstag hätte lediglich ein deutlich kleinerer Verhandlungssaal zur Verfügung gestanden. Da zudem an diesem Tag eine Tonübertragung in den Medienarbeitsraum nicht möglich gewesen wäre, hätte dies die Öffentlichkeit gerade zu Beginn des Verfahrens erheblich beschränkt. Geplant sind nunmehr 18 Verhandlungstermine bis 28. Juni.

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Ursprünglich sollte der Prozess bereits Anfang Dezember 2022 stattfinden, er wurde jedoch aufs neue Jahr verlegt. Die Ermittlungsbehörden hätten weitere umfangreiche Unterlagen vorgelegt, die als Beweismittel in Betracht kommen und die bislang weder dem Gericht noch den Verfahrensbeteiligten bekannt seien, hieß es.

Anklage: Neuer Shop aus dem Knast heraus

Der Hauptangeklagte hatte von seinem Kinderzimmer in Leipzig-Gohlis aus mit seinem Onlineshop „Shiny Flakes“ illegale Drogen im großen Stil verkauft und scheffelte damit Millionen. Dank der Netflix-Serie „How to Sell Drugs Online (Fast)“ und der Dokumentation „Shiny Flakes: The Teenage Drug Lord“ kam er zu einiger Berühmtheit. Anfang November 2015 wurde er zu einer Jugendstrafe von sieben Jahren verurteilt. Im Juli 2019 wurde die verbleibende Haftzeit zur Bewährung ausgesetzt und er kam auf freien Fuß. Zu diesem Zeitpunkt soll Schmidt bereits an seinem neuen Drogenshop gearbeitet haben, glaubt die Staatsanwaltschaft.

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Der Anklage zufolge sollen sich Schmidt und die Mitangeklagten Friedemann G. und Andre R. spätestens im November 2018 zusammengeschlossen haben, um über die Plattform "www.candylove.to" von Leipzig aus einen Online-Handel mit Betäubungsmitteln zu betreiben. Von April 2019 bis Januar 2021 soll die Gruppierung etwa 20 Kilogramm unterschiedliche Betäubungsmittel und diverse Tabletten im vierstelligen Bereich in über 400 Postsendungen verschickt haben. Dabei habe Schmidt als Kopf fungiert, Friedemann G. soll die Logistik, Andre R. rechtliche und organisatorische Angelegenheiten übernommen haben. Ihnen wird bandenmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln zur Last gelegt, den Mitangeklagten Jens M. und Julius M. hingegen Beihilfe.

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