Klaus Heckemann, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KVS), weist Kritik zurück, seine Kollegen würden sich beim Impfen noch zu wenig engagieren. Das Problem sei weiterhin der vielfach fehlende Impfstoff. Allerdings berichtet er auch von Impfgegnern in der sächsischen Ärzteschaft.
Dresden. Seit Anfang April können in Sachsen auch Hausärzte gegen das Corona-Virus impfen. 167.000 Menschen haben sich im Freistaat laut Robert-Koch-Institut seither bei den Medizinerinnen und Medizinern ihres Vertrauens immunisieren lassen. Es könnten allerdings noch mehr sein, nicht alle Kapazitäten werden bereits ausgeschöpft. Schätzungen zufolge nimmt bisher nur Zweidrittel der gut 3000 Hausarztpraxen im Freistaat überhaupt an den Impfungen teil. Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) appellierte deshalb am Dienstag an den Berufsstand, sich mehr zu engagieren. Dieser sieht allerdings andere Probleme als mangelndes Engagement.
So fehle es laut des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen (KVS), Klaus Heckemann, weiterhin vor allem an Corona-Impfstoff in den Praxen. Viele seiner Mediziner-Kollegen erhielten trotz allmählicher Steigerung noch längst nicht die Mengen, die sie eigentlich über Apotheken und Großhandel anforderten. „Solange die Bestellungen weiterhin quotiert werden, ist das doch ein Beleg dafür, dass die Ärzte viel mehr impfen würden, wenn sie denn nur mehr Impfstoff bekämen“, sagt er. Erst wenn ausreichend Vakzine überall vorhanden seien, wäre es auch sinnvoll, Fachärzte an den Impfungen in Sachsen zu beteiligen.