Modellierung der Uni Leipzig
Sachsens Corona-„Wellenbrecher“ hat seine Wirkung nicht verfehlt. Die extremen Infektionszahlen sind vorerst passé. In ihrer neuen Prognose schauen die Epidemiologen der Uni Leipzig nun aber nicht nur auf die Rolle der Schulen im Freistaat, sondern geben auch einen Ausblick auf die anstehende Omikron-Welle.
Leipzig. Parallel zu den Weihnachtsfeiertagen sind die Corona-Inzidenzen in Sachsen noch einmal deutlich gesunken. Auch wenn die Daten aktuell nicht wirklich belastbar sind, sehen Wissenschaftler insgesamt aber einen spürbaren Erfolg des sogenannten „Wellenbrechers“ im Freistaat. Grund zum Ausruhen darauf gebe es aber nicht. In ihren neuesten Prognosen explizit für Sachsen ist von sehr schweren Zeiten ab Mitte Januar die Rede. Die Omikron-Welle lasse sich nicht mehr vermeiden, so die Forschenden um Professor Markus Scholz (Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie an der Universität Leipzig). Und sie werde wahrscheinlich erst zum Ende des Winters ihres Höhepunkt erreichen.
Die besseren Nachrichten zuerst: Noch etwa 36.000 Menschen haben sich in der vergangenen Weihnachtswoche in Sachsen mit dem Virus infiziert – das sind halb so viele wie Ende November. Seit Beginn des „Wellenbrechers“ hätten die über 16-Jährigen im Freistaat etwa 50 Prozent weniger Kontakte gehabt, lediglich bei den Jüngeren fiel die Reduzierung aufgrund der Präsenz-Schulzeit geringer aus. Das führte zuletzt auch zu etwas sinkenden Belastungen in Sachsens Kliniken. Seit Anfang Oktober sind dennoch allein im Freistaat bereits 2400 Menschen infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Das sind genauso viele Corona-Opfer, wie im selben Zeitraum 2020.