Schlechte Prüfungsergebnisse
Weil die Abiturnoten im Fach Mathematik in diesem Jahr besonders schlecht ausfielen, ließ Sachsens Kultusminister Piwarz sie nachbessern. Das gefällt längst nicht allen Beteiligten.
Dresden. Die Entscheidung des sächsischen Kultusministeriums, die Abiturnote im Fach Mathematik in diesem Jahr um einen Punkt anzuheben, hat am Donnerstag für kontroverse Reaktionen gesorgt. Deutliche Kritik übte der Philologenverband. "Wenn das Kultusministerium nachträglich per Dekret Noten ändert, steht der gute Ruf des sächsischen Abiturs auf dem Spiel", warnte der Landesvorsitzende Thomas Langer. "Dann sinkt die Akzeptanz der Prüfungsergebnisse bei Schülern und Eltern." Gleichzeitig steige der Druck auf andere Bundesländer, die sich aus dem selben Aufgabenpool bedient haben, nun ebenfalls nachzubessern. Nach Ansicht des Berufsverbandes habe der relativ schlechte Abi-Notenschnitt von 3,1 weder an mangelnden Rechenkünsten noch an Corona-Ausfällen gelegen, sondern am mangelnden Verständnis von Textaufgaben.
Statt Abiturnoten medial zu verhandeln und nachträglich zu ändern, schlagen Sachsen Gymnasiallehrer vor, „im Austausch mit Fachberatern an den Gymnasien, Schulmathematikern an den Hochschulen und den Kultusministerien nach Lösungen zu suchen, um Sachsens Gymnasiasten auf künftige Anforderungen im Abitur und im Studium bestmöglich vorzubereiten“.