Mitteldeutscher Verkehrsverbund erweitert sein Gebiet
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Eine S-Bahn am Leipziger Hauptbahnhof.
© Quelle: Jan Woitas/dpa
Leipzig/Dessau-Roßlau. Der Countdown läuft: Ab dem 15. Dezember dieses Jahres gilt in den S-Bahnen und Regionalzügen nach Dessau-Roßlau und in die Landkreise Wittenberg und Anhalt-Bitterfeld der Tarif des Mitteldeutschen Verkehrsverbunds (MDV). Mit der dritten Erweiterung des Verbundgebietes seit der Gründung im Jahr 2001 profitieren künftig insgesamt über 2,1 Millionen Einwohner in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen von den integrierten Nahverkehrsangeboten im Verbund.
Durch die Teilintegration des Bahnverkehrs in den MDV wächst die Region im Osten Sachsen-Anhalts stärker an den Großraum Leipzig/ Halle heran. So wird es beispielsweise möglich sein, von Bitterfeld mit der S-Bahn nach Halle oder Leipzig zu fahren und dort mit dem gleichen Ticket auch Bus und Straßenbahn in den Großstädten zu nutzen. Umgedreht natürlich auch. Bisher mussten für diese Strecke zwei Tickets erworben werden. Die Teilintegration bedeutet eine tarifliche Änderung im Zugverkehr. Das Verkehrsangebot, welches bereits in den letzten Jahren deutlich erweitert wurde, bleibt unverändert. Ebenfalls davon unberührt bleiben die Tarife für Bus- und Straßenbahnfahrten in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg sowie in der Stadt Dessau-Roßlau.
„Ich freue mich, dass mit der Integration des Regional- und S-Bahn-Verkehrs in Sachsen-Anhalt noch mehr Menschen Zugang zu den Vorteilen des Verbundgebiets erhalten und damit ein weiteres Stück Mobilität fernab des Autos gewinnen“, erklärt MDV-Geschäftsführer Steffen Lehmann. Damit das gut gelinge, arbeite man eng mit der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA), dem Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) sowie den Bahnunternehmen DB Regio und Abellio auf die Verbunderweiterung im Dezember hin.
„Ein gut ausgebauter Nahverkehr ist ein wichtiger Standortvorteil für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region und leistet einen wesentlichen Beitrag für die Lebensqualität der Menschen“, ist Bernd Irrgang, stellvertretender ZVNL-Geschäftsführer, überzeugt. Die Integration von Teilen des östlichen sachsen-anhaltischen Schienennahverkehrs in den MDV werde langfristig die Nachfrage auf den Zugstrecken von und nach Leipzig erhöhen. „Deshalb werden wir im Fahrplan 2020 mit Mehrbestellungen auf der Linie RE 13 zwischen Leipzig und Dessau reagieren, um mehr Sachsen-Anhalter auf die Schiene nach Sachsen zu locken“, so Irrgang.
Henriette Hahn, Leiterin Marktgebiet bei DB Regio Südost, ergänzt: „Die S-Bahn Mitteldeutschland erfreut sich wachsender Beliebtheit. Mit dem einheitlichen Verbundtarif wird das Preissystem einfacher und übersichtlicher. Das ist eine wichtige Voraussetzung für eine komfortable Mobilität ohne Auto.“
Von LVZ