Mehr Fälle von häuslicher Gewalt in Sachsen
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Die Fälle von häuslicher Gewalt in Sachsen sind angestiegen.
© Quelle: Detlef Heese/epd
Dresden. In Sachsen sind in den vergangenen Jahren mehr Fälle häuslicher Gewalt aktenkundig geworden. Wie das Justizministerium in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der Abgeordneten Sarah Buddeberg (Linke) am Freitag mitteilte, stieg die Anzahl der Fälle zwischen 2018 und 2020 um sieben Prozent auf 9232. Zahlen für 2021 lagen noch nicht vor. Im selben Zeitraum stieg die Zahl der Plätze in Frauenschutzhäusern nur um 4 Prozent. Ende 2021 gab es 299 Plätze. Nach internationalen Vorgaben der Istanbul-Konvention seien aber 541 Familienzimmer notwendig, rechneten die Linken vor.
„Zwar wurden zu Beginn der Corona-Pandemie zusätzliche Kapazitäten bereitgestellt, allerdings reichen diese nicht aus, um den steigenden Bedarf und längere Aufenthaltszeiten auszugleichen. Im vergangenen Jahr mussten erneut Frauen wegen Überfüllung abgewiesen werden“, hieß es. „Aus Gesprächen mit den Fachkräften aus den Frauenschutzhäusern weiß ich, wie belastend die Situation sowohl für Betroffene als auch für Mitarbeitende ist. Nichts ist schlimmer, als schutzsuchende Menschen wegen Überfüllung abweisen zu müssen“, betonte Buddeberg. Hier müsse Sachsen handeln.
Von RND/dpa