Mario Gräf war kerngesund, als er sich vor knapp einem Jahr mit Corona infizierte. Es folgte eine monatelange Leidenszeit mit Organversagen, Beatmung, Koma. Noch heute kämpft der Grimmaer mit den Spätfolgen. Sein Appell: „Bitte, lasst euch impfen.“
Grimma/Colditz.Die Ärzte hätten es ihm auf den Kopf zu gesagt: Ohne sein trainiertes Sportlerherz wäre er nicht mehr auf dieser Welt. Mario Gräf, der sich vor knapp einem Jahr mit Corona infizierte, hat noch immer mit den Spätfolgen der Erkrankung zu kämpfen: „Die Luft reicht gerade mal, um mit dem Hund Gassi zu gehen.“ Die Füße schmerzten, das Kurzzeitgedächtnis sei ein Problem, die Bauchwunde noch immer nicht verheilt.
Was er erlebt habe, wünsche er niemandem. „Im Krankenhaus hatte ich die Bestatter kommen und gehen sehen. Die Leichensäcke wurden täglich an mir vorbei gefahren. An einem Abend waren wir zu viert im Zimmer, am anderen Morgen nur noch zu zweit. Bei dem ganzen Elend hast du dich mehr als nur einmal gefragt, wann du der nächste bist.“ Ohne den Rückhalt der Familie hätte er wohl nicht durchgehalten, sagt der 52-Jährige.