Die Lomnitzer sorgen mit großem Engagement für die Erhaltung ihrer Dorfkirche. Demnächst feiern sie das hundertjährige Jubiläum ihrer Glocken. Die läuteten bis 2011 noch die Dorfschmiede.
Lomnitz. In beruhigendem Tempo klackt das Uhrwerk vor sich hin. Doch Punkt zwölf wird es lebhaft in dem Holzschrank. Zwischen den schimmernden Messingzahnrädern beginnt es zu rattern und zu schnarren. Drähte zucken und rucken. Dann hebt ein ohrenbetäubendes Dröhnen über den Köpfen von Ulrike und Bernhard Rudert an. Eine der drei Glocken im Turm der Dorfkirche Lomnitz läutet zu Mittag. Bald werden es hundert Jahre sein, die sie ihren Klang über das 1000-Einwohner-Dorf schicken. Am 22. Januar wollen Ort und evangelisch-lutherische Kirchgemeinde das mit einem besonderen Konzert feiern. Auftreten soll der Handglockenchor Gotha – falls die Coronasituation es zulässt.
1999 sind Ulrike und Bernhard Rudert von Dresden in den über 700 Jahre alten Ort fast zehn Kilometer nördlich von Radeberg gezogen. Über den Chor fanden sie rasch Anschluss an die Kirchgemeinde. 2001 gründeten sie einen Förderverein. Dessen rund 50 Mitglieder engagieren sich bis heute rege für Sanierung und Erhaltung der klassizistischen Kirche, die 1841 an Stelle einer Kapelle errichtetet wurde. Hand anzulegen in der Kirche, dazu seien viele Alteingesessene sofort bereit, erzählt Ulrike Rudert. Gehe es um Verantwortung und Ämter im Verein, hielten sie sich zurück. Die übernähmen meist die Zugezogenen, die sich wie die Ruderts am Mühlberg ein Häuschen gebaut haben.