Die Moskau-Reise von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) stand vor dem Hintergrund des Konflikts Russlands mit der Ukraine stark in der Kritik. Der Regierungschef stellte sich in einem Forum kritischen Fragen zum Umgang des Westens.
Moskau. „Russland wird eines Tages einmal froh sein, wenn die Länder westlich von ihm und auch Amerika nicht seine Gegner sind, damit es sich sich gegen das viel stärkere China zur Wehr setzen kann.“ Diese Worte diktierte Bundeskanzler Konrad Adenauer 1961 einem Reporter der New York Times in den Notizblock und sie scheinen im Bewusstsein russischer Politik auch heute noch irgendwie verankert zu sein, auch wenn sich das wirtschaftspolitische Alltagsgeschäft gerade mehr in die östliche Richtung entwickelt.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hört auf seiner dreitägigen Moskaureise in Gesprächen immer wieder den Hinweis, der Westen treibe mit seiner Sanktionspolitik Russland immer mehr in die Arme Chinas. Zwar sei beispielsweise die deutsche Digitalwirtschaft mit SAP und anderen wichtigen Playern immer noch gut im Geschäft, berichten in Moskau tätige Chefs mächtiger deutscher Handelsverbände, aber es sei schon ein Trend zu erkennen, sich von westlicher Software unabhängig zu machen - wegen der gestörten politischen Beziehungen.