Aktuelle Stunde im Landtag
Justizministerin Katja Meier (Grüne) hat in ihrer Jugend in einer Punkband Texte wie „Advent, Advent, ein Bulle brennt“ musikalisch begleitet. Nicht nur eine Jugendsünde, findet die AfD.
Leipzig. Die Dresdner Bürgerin ist sichtlich aufgebracht: "Wenn das ein Rechter als Justizminister wäre, käme die Tagesschau her und würde wochenlang berichten." Auf dem Vorplatz des Dresdner Landtags formiert sich am Morgen vor der Landtagssitzung der Protest gegen Sachsens neue Justizministerin Katja Meier (Grüne). Zwei Dutzend Menschen halten Transparente in Richtung Parlament. "Mit Pegida haben wir aber nichts zu tun", sagt ein Mann im schwarzen Anorak. Dass Meier selbst von der Aktion wahrscheinlich wenig mitbekommt, sei nicht so schlimm.
Die Justizministerin kommt eine halbe Stunde später im weinroten Kleid in den Landtag und lauscht interessiert der Debatte. Auf Antrag der AfD findet dann am Nachmittag eine Aktuelle Stunde statt, in der sie zur Hauptperson wird. Thema: "Advent, Advent, ein Bulle brennt – wie viel Linksextremismus hat Platz in Sachsen?" Hintergrund ist die Vergangenheit Meiers, die als Jugendliche in einer Zwickauer Punkband Bass spielte. Dabei wurde auch ein Lied "Advent, Advent, ein Bulle brennt" gespielt. Meier distanzierte sich mehrfach davon.