Seit Monaten schlagen Sachsens Kreise und Kommunen Alarm: Bald könne man keine neuen Geflüchteten mehr aufnehmen. In Laußig (Nordsachsen) und Kriebethal (Mittelsachsen) machen inzwischen auch Rechtsextreme mobil. Wie brisant die Lage wirklich ist - und was der Unmut in der Bevölkerung damit zu tun hat.
Laußig.Vor der Gemeindeverwaltung in Laußig steht ein Pulk im Dunkel. Rund 280 Menschen sind es, ihre Stimmung ist irgendwo zwischen aufgekratzt und wütend. Ein Mann trägt einen Bierkasten heran, ein anderer schreit ins Megafon: „Komm runter, du Sau!“ Gelächter in der Menge. Runterkommen soll Lothar Schneider, der Bürgermeister von Laußig, und als das nicht passiert, nennen die Menschen ihn einen „Feigling“. Sie sind hier, weil der Landkreis Nordsachsen über eine Notunterkunft für Geflüchtete in der leerstehenden Laußiger Grundschule nachdenkt. Und sie sind hier, weil sich unter ihnen die Nachricht verbreitet hat, der Bürgermeister habe darüber längst im Geheimen entschieden. „Wir wollen keine Asylantenheime“ skandieren die Menschen. „Wir wollen nicht, dass Ausländer in unser Dorf kommen“, sagt einer.
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